Am 1. September wählt Sachsen einen neuen Landtag. Kann Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) seinen Posten verteidigen und seine Koalition aus CDU, SPD und Grüne fortführen?
Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre, welche der folgenden Parteien würden Sie dann wählen? So oder so ähnlich lautet die Frage bei der Sonntagsfrage, der wohl bekanntesten Umfrage in Deutschland, die die politische Stimmung der Bevölkerung abbildet. Sonntagsfrage heißt diese Umfrage, weil Wahlen in Deutschland traditionell an einem Sonntag abgehalten werden.
Große Meinungsforschungsunternehmen kontaktieren die Teilnehmer:innen meist per Telefon oder online. Teilweise finden die Befragungen auch persönlich statt. Bei vergangenen Wahlen gab es jedes Mal Debatten darüber, wie genau die Umfragen die tatsächlichen Wahlergebnisse vorhersagen können. Ihre Genauigkeit ist umstritten. Denn natürlich können Befragte etwa ihre Entscheidung bis zur Wahl noch ändern. Oder die Befragten lügen bei ihrer Antwort.
Hinzu kommt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, etwa ältere Menschen, in solchen Umfragen oft unterrepräsentiert sind. Meinungsforscher betonen stets, dass Umfragen keine Prognosen für die Wahl sind, sondern nur ein Stimmungsbild in der Bevölkerung abbilden.
Drei Landtagswahlen finden 2024 in Deutschland statt, alle drei in ostdeutschen Bundesländern: Thüringen und Sachsen (jeweils am 1. September) und Brandenburg (22. September). Blickt man auf die historischen Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen, so hat die AfD seit 2014 stark hinzugewonnen. Die CDU, die 1994 noch die absolute Mehrheit an Stimmen bekam, hat seitdem stark verloren. Im Jahr 2019 lag sie nur noch 4,6 Prozentpunkte vor der AfD.
Die Umfragen bestätigen den Trend. Hier liegt die AfD, die in Sachsen laut dem Landesamt für Verfassungsschutz als „gesichert „rechtsextrem“ gilt, teilweise sogar vor der CDU. Die Regierungsbildung dürfte nach der Landtagswahl 2024 schwierig werden. Bisher schließen alle Parteien eine Koalition mit der AfD aus.