Es sind nur noch wenige Tage, bis sein weiblicher Körper in einer großen Operation in einen männlichen verändert wird und damit endlich auch nach außen zeigt, was Nils Mertins im Inneren seit seinen frühesten Kindertagen fühlt: er ist ein Mann. Als wir Nils kurz vor der Operation treffen, ist er 46. Er wirkt im Gespräch selbstbewusst und abgeklärt. Man merkt ihm an, dass er sich schon lange mit seiner Transition auseinandergesetzt hat und ein langer Weg hinter ihm liegt. Er hat viel zu erzählen und er tut das überlegt und reflektiert, wie jemand, der tief in die eigenen Befindlichkeiten eingetaucht ist. Er hat dadurch die Fähigkeit gewonnen, etwas nachempfinden zu lassen, was viele Menschen nur schwer nachvollziehen können: Wie es ist, wenn man im falschen Körper geboren wurde.