Eigentlich hätte die nächste Wahl in Berlin erst 2026 stattfinden sollen. Aber der Berliner Verfassungsgerichtshof erklärte die Wahl von 2021 für ungültig, da es in mehreren Wahllokalen zu Fehlern gekommen war. Falsche oder fehlende Stimmzettel und lange Wartezeiten waren die Folge, außerdem konnten manche Wahlberechtigte gar nicht teilnehmen.
Am 12. Februar findet in Berlin die Wiederholungswahl statt. Die Wahlberechtigten haben drei Stimmen, mit denen sie über die Zusammensetzung des Berliner Abgeordnetenhauses (erste und zweite Stimme) und der Bezirksverordnetenversammlungen (dritte Stimme) entscheiden. Die Bundestagswahl in Berlin wird an einem anderen Tag wiederholt – aber nicht in allen, sondern nur in 431 Wahllokalen.
Auch für die Wiederholungswahl bietet die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) das Online-Tool Wahl-O-Mat für Berlin an. Das Tool ist ab dem 25. Januar verfügbar.
Der Wahl-O-Mat berücksichtigt nur Parteien, die zur Wahl zugelassen sind. Nacheinander klickt man rund 40 Thesen durch, die sich mit der aktuellen politischen Diskussion befassen.
Eine mögliche These zur Berlin-Wahl wäre zum Beispiel: „In Berlin müssen mehr Tempo-30-Zonen eingerichtet werden.“ Die Thesen können dabei mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden.
Ist man fertig, wird angezeigt, welche Parteien der eigenen politischen Position am nächsten stehen. Dabei spielt auch eine Rolle, welche Themen zuvor von den Userinnen und Usern als besonders wichtig markiert wurden. Am Ende werden außerdem die Antworten der zur Wahl stehenden Parteien angezeigt.
Die BpB versteht das Ergebnis des Wahl-O-Mat ausdrücklich nicht als Wahlempfehlung, sondern als Hilfestellung bei der Entscheidung.
Das Team hinter dem Wahl-O-Mat besteht aus Jung- und Erstwähler:innen, aus Expert:innen und aus Verantwortlichen der BpB. Die Thesen werden in mehreren Workshops erarbeitet. Grundlage sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien.
Das große Dashboard zur Berlin-Wahl 2023
Auch programmatische Aussagen zur Wahl spielen eine Rolle. Die Antworten der Parteien, die im Wahl-O-Mat am Ende ausgegeben werden, kommen von den Parteien selbst.
Der Wahl-O-Mat wurde 2002 von der BpB entwickelt. Er steht seitdem bei Wahlen auf den Ebenen Europa, Bund und Länder zur Verfügung. Insgesamt wurde der Wahl-O-Mat vor Wahlen bereits über 110 Millionen Mal genutzt, schreibt die BpB.
Das Tool werde laut einer Auswertung mehrheitlich von Männern eingesetzt, Frauen seien nur für 25 bis 45 Prozent der Nutzungen verantwortlich. 75 Prozent der Nutzenden habe einen Uni-Abschluss, Abitur oder die Fachhochschulreife.
Mehr zur Geschichte des Wahl-O-Mats finden Sie auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.