Die G7 erwägt Insidern zufolge zur weiteren Kappung der Öleinnahmen Russlands ein vollständiges Verbot von Schifffahrtsdienstleistungen für russische Ölexporte. Dies könnte den 2022 eingeführten Preisdeckel für russisches Öl ersetzen, sagten sechs mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das Verbot könnte Teil des nächsten Sanktionspakets der Europäischen Union werden, erläuterten drei Insider. Zwei der sechs Insider sagten, die EU wolle ein Verbot zusammen mit der Gruppe der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7), zu denen neben Deutschland die USA, Frankreich, Italien, Kanada, Großbritannien und Japan gehören, breiter aufstellen. (Reuters)
Krieg in der Ukraine: Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion
Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.
Die Entwicklung der Kämpfe
Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:
Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.
Live-Newsblog
Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:
Die Nutzung von eingefrorenem russischen Vermögen für die Ukraine hätte nach den Worten des russischen Botschafters in Berlin „weitreichende Konsequenzen“ für die EU. „Jede Operation mit öffentlichen russischen Vermögenswerten ohne Zustimmung Russlands wäre Diebstahl“, erklärte der russische Botschafter Sergej Netschajew am Freitag in einer Mitteilung an die Nachrichtenagentur AFP. „Es ist klar, dass der Diebstahl russischer Staatsfonds weitreichende Konsequenzen hätte“, warnte er. (AFP)
Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat die große Bedeutung Deutschlands für die Sicherheit seines Landes und anderer östlicher Nato-Staaten hervorgehoben. „Deutschlands Rolle bei der Sicherung des Friedens an der Ostflanke ist außergewöhnlich“, sagte er nach einem Treffen in Vilnius mit Generalinspekteur Carsten Breuer und weiteren Generälen der Bundeswehr.
Nauseda betonte, dass die Stationierung einer Bundeswehr-Brigade in Litauen ein starker Beweis für die strategische Partnerschaft sei. Die Aufstellung seines Gefechtsverbandes stärke sowohl die Sicherheit Litauens als auch der gesamten Nato-Ostflanke, wurde er in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei zitiert. (dpa)
Verhandlungsteams der Ukraine und der USA sollen nach ukrainischen Angaben an diesem Freitag in Miami im US-Bundesstaat Florida zu neuen Gesprächen über einen von den USA vorgelegten Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs zusammenkommen. „Ja, heute wird ein weiteres Treffen erwartet“, sagte der Präsidialamtsberater Oleksander Bews der Nachrichtenagentur AFP in Kiew. Der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow sei bereits vor Ort.
„Der diplomatische Prozess findet größtenteils hinter den Kulissen statt“, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak im Onlinedienst X. „Die Ukraine will ein Ende des Krieges und ist zu Gesprächen bereit“, fügte er hinzu.
Umerow hatte sich bereits am Sonntag vergangener Woche mit US-Außenminister Marco Rubio, dem Sondergesandten Steve Witkoff sowie dem Schwiegersohn und Berater von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, in Florida getroffen. Am Dienstag trafen sich Witkoff und Kushner dann mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau, um über ein Ende des Ukraine-Kriegs zu sprechen. Das mehrere Stunden dauernde Gespräch brachte jedoch keinen Durchbruch. (AFP)
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beschäftigt sich derzeit nicht nur mit der möglichen Überwachung eines künftigen Waffenstillstands in der Ukraine. Die Organisation unterstütze das Land schon jetzt in vielen Bereichen und bereite sich auf ein Nachkriegs-Szenario vor, sagte die Vizechefin des OSZE-Sekretariats, Kate Fearon, in Wien.
Nach ihren Angaben setzt sich die OSZE in der Ukraine etwa für Korruptionsbekämpfung, die Stärkung rechtsstaatlicher Institutionen und für traumatisierte Kinder ein. Die OSZE unterstützt das Land auch bei der Suche nach Vermissten und bei der Kontrolle von Waffen, die während und nach Konflikten in falsche Hände zu fallen drohen.
Bei der jährlichen Außenministerkonferenz der OSZE, die am Freitag in Wien endete, brachten viele Mitgliedsländer auch eine mögliche OSZE-Beobachtermission ins Spiel, falls eine Einigung zur Beendigung des Konflikts unter US-Vermittlung erzielt werden sollte. „Wenn diese Zeit kommt, und wenn die Konfliktparteien uns brauchen, wird die OSZE bereit sein“, sagte der Generalsekretär der Organisation, Feridun Sinirlioglu. (dpa)
Der ehemalige Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, soll auch nach seinem Rücktritt mindestens neun Funktionen in staatlichen Gremien ausüben. Das berichtete die ukrainische Nachrichtenwebseite „Dzerkalo Tyzhnia“ (deutsch: „Spiegel der Woche“) Donnerstagabend. Demnach soll der Ukrainer, der im Zuge eines Korruptionsskandals als Selenskyjs Büro-Chef zurücktrat, weiterhin Posten im Regierungsapparat belegen.
Wie das Online-Portal berichtet, soll Jermak sowohl Mitglied des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates als auch des Obersten Hauptquartiers bleiben. Ferner gehöre er weiterhin mehreren beratenden Organen des Präsidenten an – darunter der Nationalen Investitionsförderungsbehörde, dem Rat zur Unterstützung des Unternehmertums und dem Nationalen Antikorruptionsrat, in dem er nach wie vor als stellvertretender Vorsitzender gelistet ist.
Außerdem leitet Jermak offenbar den Koordinationsstab für humanitäre und soziale Fragen und wird Mitvorsitzender zweier internationaler Expertengruppen. Zudem bleibt er Präsidiumsmitglied des Kongresses der lokalen und regionalen Behörden beim Präsidenten der Ukraine, heißt es. (Yulia Valova)
Schweden will die Entwicklungshilfe für fünf Länder aus Afrika und Südamerika in den kommenden Jahren einstellen und die Mittel stattdessen für die Unterstützung der Ukraine verwenden. Die Hilfe für Simbabwe, Tansania, Mosambik, Liberia und Bolivien werde auslaufen, teilte die Regierung in Stockholm am Freitag mit.
„Die Ukraine ist die wichtigste außen- und hilfspolitische Priorität Schwedens, und deshalb wird die Regierung die Hilfe für die Ukraine bis 2026 auf mindestens zehn Milliarden Kronen (gut 910 Millionen Euro) erhöhen“, sagte der Minister für internationale Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel, Benjamin Dousa. „Es gibt keine geheime Notenpresse für Hilfszwecke, und das Geld muss irgendwoher kommen.“
Durch die Streichungen in der Entwicklungshilfe würden in den nächsten zwei Jahren mehr als zwei Milliarden Kronen (über 180 Millionen Euro) frei, die in die Ukraine umgeleitet werden könnten, etwa für den Wiederaufbau der Energieinfrastruktur des von Russland angegriffenen Landes, hieß es weiter. (Reuters)
Unterstützungszahlungen
Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Folgen des Krieges
Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht: