Krieg in der Ukraine:
Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 28. August, 10:00 Uhr
Eine interaktive Karte, die den aktuellen Verlauf der Front im Ukraine-Krieg zeigt, Regionen, an denen es derzeit starke Angriffe gibt, sowie die von Russland besetzten Gebiete. Über der Karte befindet sich ein Newsblog, der die wichtigsten Geschehnisse des Tages zusammenfasst. Mithilfe eines Sliders lässt sich in der Zeit zurückgehen, sodass man die Entwicklung des Frontverlaufs seit Kriegsbeginn verfolgen kann.

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
1535
letzte Woche, 1449 in der Vorwoche
250
500
750
1000
1535
2022
2023
2024
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 22.8., letzte Aktualisierung: 28.8. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird vor allem auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
800
766
200
84
Bodenkämpfe (beider Armeen)
200
400
671
2022
2023
2024
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 22.8., letzte Aktualisierung: 28.8. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Ein Toter und mehrere Verletzte bei russischem Angriff auf ukrainisches Kriegsschiff

Bei einem russischen Angriff auf ein ukrainisches Kriegsschiff ist nach Angaben der ukrainischen Marine mindestens ein Mensch getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Marinesprecher Dmytro Pletentschuk am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Ukrinform. „Die Mehrheit der Besatzungsmitglieder ist in Sicherheit.“ Die Suche nach mehreren vermissten Soldaten gehe weiter, fügte der Sprecher hinzu.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass der Angriff mit einer Marinedrohne im Donaudelta ausgeführt worden sei. Ziel sei ein mittelgroßes Aufklärungsschiff namens „Simferopol“ gewesen. Das Schiff sei versenkt worden.(AFP)

US-Präsident Donald Trump zeigt sich verärgert über den jüngsten russischen Angriff auf die Ukraine mit mindestens 15 Toten.

Er sei über die Nachricht nicht erfreut, aber auch nicht überrascht, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Es handele sich um zwei Länder, die sich seit langer Zeit im Krieg befänden. Trump werde sich im Laufe des Tages erneut äußern. (Reuters)

Merz rechnet nicht mehr mit Treffen von Putin und Selenskyj

Bundeskanzler Friedrich Merz geht nicht mehr von einem baldigen Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. Bei einer Zusammenkunft mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in dessen Sommerresidenz Fort de Brégançon an der Côte d'Azur sagte Merz zu den diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs: „Wir müssen uns mit diesem Thema heute erneut beschäftigen und dies vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es offensichtlich nicht zu einem Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Präsident Putin kommen wird.“

Das sei „anders, als es zwischen Präsident (Donald) Trump und Präsident Putin in der letzten Woche verabredet war, als wir gemeinsam in Washington waren“, sagte Merz. (dpa)

Credit: IMAGO/MAXPPP
Merz verurteilt neue russische Luftangriffe auf Ukraine

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine „auf das Schärfste“ verurteilt. „Russland hat in der Nacht wieder sein wahres Gesicht gezeigt“, schrieb Merz am Donnerstag im Internetdienst X zu den Attacken vor allem gegen die ukrainische Zivilbevölkerung. (AFP)


Nach Angriffen auf Kiew: Von der Leyen spricht mit Selenskyj und Trump

Nach dem Raketeneinschlag nahe der EU-Vertretung in Kiew hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und danach mit US-Präsident Donald Trump gesprochen.

„Wir müssen einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine mit soliden und glaubwürdigen Sicherheitsgarantien sichern, die das Land in ein stählernes Stachelschwein verwandeln werden“, teilte von der Leyen im Anschluss auf der Plattform X mit. Europa werde seinen Teil dazu beitragen, schrieb die Kommissionspräsidentin. Sie forderte außerdem, dass Kremlchef Wladimir Putin an den Verhandlungstisch komme.

Die sogenannte Stachelschwein-Strategie („Porcupine Strategy“) würde bedeuten, der Ukraine Waffensysteme zu liefern, mit denen sie im Fall einer erneuten russischen Aggression deutlich stärker zurückschlagen könnte als bislang. Von der Leyen hatte am Mittag bereits eine schnelle Vorlage von neuen Sanktionsvorschlägen gegen Russland angekündigt. (dpa)


Ungarn belegt Kiewer Drohnentruppenchef mit Einreiseverbot

Ungarn hat den Chef der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, mit einem dreijährigen Einreise- und Aufenthaltsverbot belegt. „Der jüngste schwere Luftangriff auf die Erdölpipeline "Druschba" war ein Angriff auf die Souveränität Ungarns“, teilte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto in einer Erklärung mit, die die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI veröffentlichte.

Die ukrainische Armee hatte vor anderthalb Wochen eigenen Angaben zufolge die Ölpumpstation Nikolskoje im zentralrussischen Gebiet Tambow mit Drohnen angegriffen. Es kam zu einer erheblichen Beschädigung der Anlage. Ungarn und die Slowakei erhalten russisches Erdöl durch die betroffene Pipeline. Ungarischen Angaben zufolge traf erst am Donnerstag wieder russisches Erdöl über die „Druschba“-Pipeline in Ungarn ein.

„Die Ukraine ist sich im Klaren darüber, dass die Pipeline "Druschba" für die Energieversorgungssicherheit Ungarns unabdingbar ist“, erklärte Szijjarto weiter. Der jüngste Angriff sei so schwer gewesen, dass Ungarn wegen der langen Dauer der Reparaturarbeiten beinahe auf seine strategischen Reserven hätte zurückgreifen müssen. Die Einreisesperre für den ukrainischen Drohnentruppenchef Browdi gelte für den gesamten Schengen-Raum, fügte Szijjarto hinzu. (dpa)


18 Todesopfer nach Drohnenangriffen auf Kiew

Bei einem russischen Großangriff mit Raketen und Drohnen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Donnerstag mindestens 18 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern sollen vier Kinder sein. (Reuters, Tsp)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 387,58 Mrd. €
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Australien
1,01
Österreich
3,7
Belgien
6,01
Bulgarien
0,7
Kanada
12,39
Kroatien
0,75
Zypern
0,18
Tschechien
2,92
Dänemark
12,19
Estland
1,4
Finnland
4,9
Frankreich
26,5
Deutschland
47,95
Griechenland
1,48
Ungarn
1,09
Island
0,075
Irland
2,07
Italien
15,77
Japan
16,84
Lettland
0,79
Litauen
1,42
Luxemburg
0,68
Malta
0,095
Niederlande
15,6
Neuseeland
0,061
Norwegen
14,99
Polen
9,07
Portugal
2,11
Südkorea
3,05
Rumänien
2,1
Slowakei
1,4
Slowenien
0,45
Spanien
12,29
Schweden
13,39
Schweiz
5,76
Türkei
0,071
UK
27,25
USA
118,99 Mrd. €
China
0,0023
Taiwan
0,084
Indien
0,0027
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Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2022 bis zum 28.02.2025.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

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