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Krieg in der Ukraine

Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 19. April, 18:35 Uhr

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
770
letzte Woche, 718 in der Vorwoche
250
500
750
Russische
Invasion
770
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 12.4., letzte Aktualisierung: 19.4. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird zunehmend auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
Russische
Invasion
542
200
34
Bodenkämpfe (beider Armeen)
50
100
150
Russische
Invasion
188
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 12.4., letzte Aktualisierung: 19.4. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Habeck ruft Partnerländer zu mehr Waffenlieferungen auf

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ruft Partnerländer dazu auf, der Ukraine mehr Waffen zu liefern. Die Ukraine wisse, dass es eine schwierige Phase sei, „aber es ist eine Phase“, sagte er dem „ZDF heute-journal“ am Freitagabend nach einem Besuch in der Ukraine. Es falle ihm nicht leicht, permanent über Waffensysteme, Kriegsgerät und das Durchalten an der Front zu sprechen, betonte der Vize-Kanzler. „Das hätte ich mir am Anfang der Legislatur weder gewünscht noch vorgestellt, dass ich mit Ihnen ein Interview mache, wo ich werbend dafür spreche, mehr Kriegsgerät zu liefern.“ Aber man müsse sich noch einmal klar machen, warum dieser Krieg geführt werde. „Putin will die liberale Demokratie in der Ukraine nicht zulassen und sie insgesamt destabillisieren.“ Wenn die Ukraine verliere, dann werde es weitergehen. Deshalb seien alle, die die Demokratie verteidigen wollten, noch einmal angehalten, die Ukraine jetzt zu unterstützen. (Reuters)

Fahrzeugkonvoi mit dem Robert Habeck in der Ukraine.
Habecks Konvoi passiert in Ukraine Rauchsäule nach russischem Angriff

Die riesige Rauchsäule war nicht zu übersehen: Vizekanzler Robert Habeck ist auf seiner Ukraine-Reise in Sichtweite der Folgen eines kurz zuvor erfolgten russischen Raketenschlags gekommen. Mehrere Raketen waren nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Seehafen Piwdennyj bei Odessa am Schwarzen Meer eingeschlagen. Der Angriff ereignete sich gegen 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ). Als die Delegation des Grünen-Politikers rund drei Stunden später das Gebiet passierte, war am Himmel eine hohe Rauchsäule zu sehen. (dpa)

Fahrzeugkonvoi mit dem Robert Habeck in der Ukraine.
Fahrzeugkonvoi mit dem Robert Habeck in der Ukraine. Credit: Kay Nietfeld/dpa
Scholz: Krieg in der Ukraine kann noch mehrere Jahre dauern

Der Krieg in der Ukraine könnte sich aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch mehrere Jahre hinziehen. Niemand könne sagen, ob dieser Krieg nicht auch fünf Jahre dauern könne, sagte Scholz am Freitagabend in Chemnitz.

Er verteidigte Deutschlands militärische Unterstützung für die Ukraine. Daneben gelte es, die Diplomatie zu pflegen. Seit Beginn des Krieges habe sich aber keine Bewegung beim russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt. Ein Diktat-Frieden sei nicht zu akzeptieren, betonte Scholz: „Damit darf er nicht durchkommen.“

Scholz war am Freitagabend zu Gast bei einer Diskussionsrunde der „Freien Presse“ unter mit dem Titel „Deutschland unter Druck. Wie kann die Ampelkoalition unter neuen Rahmenbedingungen agieren?“. Den Angaben zufolge wurde die Debatte vor Ort von rund 200 Leserinnen und Lesern der Zeitung verfolgt, außerdem von weiteren geladenen Gästen. Zudem war das Gespräch per Livestream im Internet zu sehen. (dpa)

Nato-Staaten sagen Ukraine weitere Hilfe bei Luftverteidigung zu

Verteidigungsminister der Nato-Staaten haben der Ukraine bei einer Krisensitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung zusätzlicher Luftverteidigungssysteme zugesagt. Das erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag im Anschluss an die per Videokonferenz abgehaltenen Beratungen in Brüssel. (dpa)

Der russische Außenminister: Sergej Lawrow.
Lawrow wünscht sich eine „wahrhaft russische“ Ukraine
Der russische Außenminister: Sergej Lawrow.
Der russische Außenminister: Sergej Lawrow. Credit: Imago/SNA/Alexey Filippov

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat in einem Radiointerview den Moskauer Herrschaftsanspruch über die seit mehr als zwei Jahren mit Krieg überzogene Ukraine bekräftigt. Unklar sei höchstens die Zukunft der Westukraine, sagte Lawrow mehreren russischen Sendern am Freitag in Moskau. Ansonsten werde es nur eine Ukraine geben, „die wahrhaft russisch ist, die Teil der russischen Welt sein will, die Russisch sprechen will und ihre Kinder erzieht“, sagte er. Etwas anderes stehe gar nicht zur Debatte.

Russland wolle nicht Nato-Staaten angreifen, wie dort behauptet werde, um den Wählern Angst zu machen, sagte Lawrow. „Aber wenn sie die Grenzen der Nato an unsere Grenzen vorschieben wollen, dann werden wir das in der Ukraine natürlich zu verhindern wissen.“

Wie andere Moskauer Vertreter sprach Lawrow davon, dass Russland zu Gesprächen mit der Ukraine bereit sei. Er nannte aber Bedingungen. Eine Feuerpause während möglicher Verhandlungen werde es nicht geben. Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seien sinnlos. Kiew müsse von dessen Friedensformel abrücken.

Der ukrainische Präsident hat im Herbst 2022 zehn Punkte ausgearbeitet, die unter anderem einen Abzug russischer Truppen, den Wiederaufbau und Reparationen sowie die Verfolgung von Kriegsverbrechern vorsehen. Russland sieht dies als Aufforderung zur Kapitulation. Ähnlich sieht die Ukraine die russischen Maximalforderungen mit Gebietsabtretungen, dem Verzicht auf den Nato-Beitritt, einer reduzierten Armee und einer „Denazifizierung“, worunter wohl die Einsetzung einer moskaufreundlichen Regierung in Kiew zu verstehen ist.

Mit seinen Aussagen erteilte Lawrow erneut einer für Mitte Juni in der Schweiz geplanten Friedenskonferenz eine Absage. Er zitierte den chinesischen Außenministers Wang Yi, der zuletzt gesagt hatte, ein Treffen müsse für Russland wie für die Ukraine annehmbar sein. Dies trifft in Moskauer Sicht auf die Schweizer Konferenz nicht zu, die internationale Unterstützung für die Ukraine mobilisieren soll. Lawrow warf der Schweiz vor, sie sei nicht neutral, sondern feindlich, weil sie Sanktionen gegen Russland mittrage. (dpa)

Festgesetzter Frachter aus Russland darf Rostocker Hafen verlassen

Der von deutschen Behörden festgesetzte Frachter aus Russland kann den Rostocker Hafen nach einem Monat wieder verlassen. „Das Schiff darf auslaufen“, bestätigte eine Sprecherin des Hauptzollamtes Stralsund am Freitag. Weitere Details zum Ausgang des Verfahrens wollte sie nicht nennen. Laut Hafenbehörde wird die „Atlantic Navigator II“ Rostock um 16.00 Uhr verlassen. Das Zollamt hatte - wie auch die Staatsanwaltschaft - wegen eines möglichen Verstoßes gegen EU-Sanktionsbestimmungen ermittelt.

Der Frachter hat 251 Container mit Birkenholz geladen, die für die USA bestimmt waren. Die „Atlantic Navigator II“ hatte Rostock offenbar nur wegen eines Schadens an der Schiffsschraube angelaufen, der schnell behoben war. Holz ist allerdings - anders als in den USA - von der EU im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine sanktioniert und darf nicht auf EU-Gebiet gebracht werden. Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelte so auch gegen den Kapitän des Anfangsverdachts des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Sie prüfte auch, ob das Schiff nur aus einer Notlage heraus den Hafen angelaufen habe. Die Staatsanwaltschaft war am Freitag zunächst nicht zu erreichen.

Medienberichten zufolge soll das Schiff auch angereichertes Uran als Brennstoff für US-Atomkraftwerke an Bord haben. Dieses ist jedoch anders als Holz nicht von EU-Sanktionsbestimmungen erfasst. (Reuters)

Bundeskanzler Olaf Scholz nahm am Freitag an einer SPD-Konferenz auf Norderney teil.
Scholz sieht nach China-Reise „ganz wichtigen Schub“ für diplomatische Lösung
Bundeskanzler Olaf Scholz nahm am Freitag an einer SPD-Konferenz auf Norderney teil.
Bundeskanzler Olaf Scholz nahm am Freitag an einer SPD-Konferenz auf Norderney teil. Credit:  dpa/Sina Schuldt

Bundeskanzler Olaf Scholz wirbt verstärkt für diplomatische Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Seine Gespräche in China darüber bezeichnete er am Freitag bei einer SPD-Konferenz auf Norderney als „ganz wichtigen Schub“ dafür. Er hob hervor, dass er sich mit der chinesischen Führung über die Notwendigkeit von Friedenskonferenzen in der Schweiz einig gewesen sei. „Das ist etwas, was in diesem mühseligen Prozess unverzichtbar ist, und ich bin dankbar, dass Deutschland und dass ich auch einen Beitrag dazu leisten konnten.“

Die Schweiz plant für den 15. und 16. Juni einen Friedensgipfel, zu dem sie rund 100 Länder einladen will, darunter auch die Ukraine. Russland soll nicht dabei sein, wohl aber mit Russland befreundete Länder wie China, Brasilien oder Südafrika.

Scholz hatte sich am Dienstag bei seinem Besuch in Peking mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping darauf verständigt, sich über diese und mögliche weitere Konferenzen „intensiv und positiv“ abzustimmen. Auf Norderney sagte Scholz nun, die diplomatischen Bemühungen seien „immer noch eine Pflanze, die viel gegossen werden muss“. „Aber es ist etwas, das es gibt und das wir pflegen.“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) griff China wegen dessen Verbindungen zu Russland scharf an. Wenn die Regierung in Peking „vor aller Augen“ eine immer engere Partnerschaft mit Russland eingehe, „dann können wir dies nicht hinnehmen“, sagte Baerbock zum Abschluss des Treffens der sieben Ressortchefs auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri. China müsse zumindest seinen Einfluss auf Russlands Präsident Wladimir Putin geltend machen. (dpa, Reuters)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 261,39 Mrd. €
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Rumänien
1,64
Malta
0,079
Kroatien
0,66
China
0,0021
Indien
0,0018
Spanien
11,76
Griechenland
1,51
Norwegen
7,57
Portugal
1,41
Polen
8,17
Finnland
3,5
UK
15,66
Südkorea
0,88
Taiwan
0,064
Österreich
3,51
Australien
0,57
Belgien
5,5
Estland
1,39
Bulgarien
0,81
Island
0,037
Slowakei
1,52
Neuseeland
0,042
Slowenien
0,41
Ungarn
1,14
Schweiz
2,38
Türkei
0,066
Niederlande
13,37
Tschechien
2,69
Luxemburg
0,42
Schweden
6,1
Japan
7,53
Frankreich
17,61
Italien
12,82
Dänemark
11,11
Deutschland
41
Irland
1,97
Kanada
5,78
USA
68,72 Mrd. €
Zypern
0,15
Lettland
0,61
Litauen
1,24
Mehr anzeigen
Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2022 bis zum 15.1.2024.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

Auch wirtschaftlich hat die Invasion der Ukraine starke Folgen. Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro zum US-Dollar können einen interessanten Anhaltspunkt zur Bewertung liefern:

Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro
Die Grafiken zeigen die Umrechnungskurse vom russischen Rubel (RUB) und Euro (EUR), jeweils zu US-Dollar (USD). Der Dollar ist die globale Leitwährung, an dem sich alle anderen Währungen orientieren – auch der Euro.
Daten: Yahoo Finance

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Woher stammen die Daten?

Quelle der Karte zu russischen Angriffen:

Die Vormarsch- und Angriffsgebiete auf der Karte stammen vom Institute for the Study of War, einem unabhängigen amerikanischen Think Tank, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kriegsbewegungen transparent aufzuzeigen. Dabei werden verschiedene Berichte von Aufklärungsdiensten und Medien miteinander angeglichen und verifiziert.

Die Quellen sind für jeden Tag auf deren Webseite nachvollziehbar. Auf der Karte fassen wir täglich die wichtigsten Orte und Entwicklungen in dem Konfliktgebiet zusammen. Sie zeigt umkämpfte Gebiete, Bewegungen von Truppen und Ereignisse im Kriegsgebiet.

Erklärung der Karten-Legende:

Von einem Vormarschgebiet sprechen wir, wenn russische Streitkräfte ein Gebiet so weit unter Kontrolle haben, dass sie dort militärische Infrastruktur platzieren können, zum Beispiel kleinere Feldkrankenhäuser oder Logistikzentren. Ein weiterer Indikator für ein russisches Vormarschgebiet ist die Abwesenheit von ukrainischem Militär. Die militärische Definition dieses Begriffs lautet: „russisch kontrolliert“. Er bedeutet aber nicht, dass Russland jeden Ort auf der Karte überwacht, etwa abseits der großen Städte und Straßen, oder vor Ort umfassende militärische Kontrolle ausübt. Oft ist die Lage außerdem unklar oder fragil. Deshalb sprechen wir von Vormarsch- statt von kontrollierten Gebieten.

Angriffe markieren in der Karte Bereiche, in die russisches Militär vordringt. Meist finden dort aktive Kämpfe zwischen russischem und ukrainischem Militär statt. Ukrainische Rückgewinne wiederum sind Gebiete, in denen die russische Armee zuvor aktiv war, in der es nun aber keine nennenswerte russische Militärpräsenz mehr gibt. Dann hat die Ukraine das Gebiet wieder zurückerhalten. Ob das durch Kämpfe geschah oder Russland die Truppen eigeninitiativ abgezogen hat, spielt für die Kennzeichnung als Rückgewinn keine Rolle.

Quelle der Pfeile zu den Truppenbewegungen:

Die Pfeile, die die Bewegungen von Truppen symbolisieren, stammen von Rochan Consulting. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse von Kriegsgeschehnissen spezialisiert und publiziert einen täglichen Bericht zum aktuellen Geschehen in der Ukraine. Wir fassen täglich die von den Analyst:innen verifizierten Truppenbewegungen zusammen. Die Pfeile zeigen ungefähre Bewegungen, nicht exakte Routen. Außerdem fassen wir manche Truppenbewegungen zu einem Pfeil zusammen, damit die grundsätzlichen Bewegungen in der Karte erkennbar bleiben. Neue Daten gibt es an den meisten, aber nicht an allen Tagen.

Daten zu wöchentlichen Angriffen

Die Daten zu Angriffen in der Ukraine stammen von der Non-Profit-Organisation Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), die sämtliche Berichte aus Medien, von Regierungsorganisationen und lokalten Partnern vor Ort sammeln und auswerten. Die Angriffe werden in Kategorien eingeteilt. Als Bodenkämpfe gelten direkte Zusammenstöße beider Kriegsparteien. Unterkategorien sind Rückeroberungen oder Gebietsgewinne der Separatisten. Neben Raketen- und Artillerieangriffen werden Luftangriffe und Drohnenangriffe gezählt. Als weitere Unterkategorie gibt es Explosionen von Landminen, die selten einer Partei zugeordnet werden. Ebenfalls gezählt werden gezielte Übergriffe aus Zivilisten wie Folter oder Vergewaltigung.

Das Team

Johannes Bauer
Recherche
Eric Beltermann
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Nina Breher
Recherche, Text, Koordination
Tamara Flemisch
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Farangies Ghafoor
Recherche
Manuel Kostrzynski
Design
Hendrik Lehmann
Recherche, Konzept, Koordination
David Meidinger
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Lennart Tröbs
Design
Helena Wittlich
Recherche und Text
Veröffentlicht am 1. März 2022.
Zuletzt aktualisiert am 26. Mai 2023.