Krieg in der Ukraine: Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 19. Dezember, 16:00 Uhr
Eine interaktive Karte, die den aktuellen Verlauf der Front im Ukraine-Krieg zeigt, Regionen, an denen es derzeit starke Angriffe gibt, sowie die von Russland besetzten Gebiete. Über der Karte befindet sich ein Newsblog, der die wichtigsten Geschehnisse des Tages zusammenfasst. Mithilfe eines Sliders lässt sich in der Zeit zurückgehen, sodass man die Entwicklung des Frontverlaufs seit Kriegsbeginn verfolgen kann.

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
1494
letzte Woche, 1457 in der Vorwoche
250
500
750
1000
1494
2022
2023
2024
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 5.9., letzte Aktualisierung: 15.9. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird vor allem auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
800
806
200
72
Bodenkämpfe (beider Armeen)
200
400
598
2022
2023
2024
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 5.9., letzte Aktualisierung: 15.9. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Russland dementiert US-Geheimdienstberichte über Putins Ziele

Präsident Wladimir Putin will seinem Sprecher zufolge nicht die gesamte Ukraine erobern und beansprucht auch keine ehemals zur Sowjetunion gehörenden Teile Europas. ⁠Sollte ein Reuters-Bericht zutreffen, seien ‌die Schlussfolgerungen der US-Geheimdienste falsch, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. „Dies entspricht absolut nicht der ‍Wahrheit“, fügte er hinzu. Moskau wisse nicht, wie verlässlich die von ​der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Quellen seien.

Reuters hatte unter Berufung auf sechs nicht namentlich genannte Insider berichtet, dass US-Geheimdienstberichte weiterhin davor ‌warnten, Putin habe ​sein Ziel ​nicht ⁠aufgegeben. Demnach wolle er die gesamte Ukraine erobern ‌und Teile Europas zurückfordern, die einst zur Sowjetunion gehörten. ‍Dies schließe auch Mitglieder der Nato mit ‍ein. (Reuters)

Russischer General stirbt bei Explosion einer Autobombe in Moskau

Bei der Explosion einer Autobombe in einem Wohnviertel in Süd-Moskau ist nach Angaben der Ermittler ein hochrangiges Mitglied des russischen Generalstabs getötet worden. Es handelt sich um Generalleutnant Fanil Sarvarov. Er war Leiter der operativen Ausbildungsdirektion der russischen Streitkräfte.

Laut der Nachrichtenagentur „Tass“ sowie den Telegram-Kanälen „Baza“, „Shot“ und „Mash“ ist sein Auto auf einem Parkplatz in der Yaseneva‑Straße explodiert. Der Kia Sorento detonierte demnach gegen 7 Uhr morgens kurz nachdem der Fahrer losgefahren war. Der Sprengsatz sei unter dem Fahrzeug angebracht gewesen, die Explosion traf die Front des Wagens mit großer Wucht.

Eine Untersuchung wegen „Mordes“ sei eingeleitet worden, heißt es. „Die Ermittler prüfen verschiedene Versionen des Mordes. Eine davon ist die Version, dass das Verbrechen von den ukrainischen Geheimdiensten organisiert wurde“, schrieb Sprecherin Swetlana Petrenko auf Telegram. Generalleutnant Sarwarow (56) hatte zuletzt als Abteilungsleiter im russischen Generalstab gedient.

Vor fast genau einem Jahr am 17. Dezember 2024 war in Moskau der General Iwan Kirillow, Kommandeur der russischen Abwehr gegen atomare, biologische und chemische Angriffe, bei einem Bombenanschlag getötet worden. Der ukrainische Geheimdienst reklamierte die Tat für sich. Ein weiterer General starb im April 2025 in Moskau ebenfalls durch einen Sprengstoffanschlag. (Tsp/AFP/dpa)

Kreml dämpft Erwartungen an Ukraine-Gespräche in Miami

Angesichts der diplomatischen Gespräche in den USA über eine Beendigung des Ukraine-Krieges hat der Kreml am Sonntag die Erwartungen gedämpft. Der russische Gesandte Kirill Dmitrijew solle in Miami „Informationen erhalten, was von den Amerikanern und Europäern“ an dem von den USA im November vorgelegten Plan geändert worden sei und Moskau Bericht erstatten, sagte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen.

Dmitrijew, ein ehemaliger Mitarbeiter der US-Bank Goldman Sachs, habe keine neue Nachricht von Russlands Präsident Wladimir Putin nach Miami mitgebracht, sagte Peskow weiter. Dmitrijews Aufgabe in Miami sei es lediglich, „Informationen zu erhalten“.

In einem Video des russischen Staatsfernsehens war zu sehen, wie Dmitrijew in einer Autokolonne am Golfclub Shell Bay eintraf, der dem US-Sondergesandten Steve Witkoff gehört. Dmitrijew traf Witkoff und den Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, zum zweiten Mal an diesem Wochenende. „Die Diskussionen laufen konstruktiv“, sagte er. (AFP)

Witkoff beschreibt „produktive“ Gespräche mit Ukraine

Der Chefunterhändler der USA, Steve Witkoff, hat die Florida-Gespräche mit der Ukraine als produktiv und konstruktiv bezeichnet. Das schrieb er auf der Plattform X. Es sei unter anderem um eine Weiterentwicklung des 20-Punkte-Plans, Sicherheitsgarantien und Pläne für die wirtschaftliche Entwicklung gegangen.

Die Ukraine sei fest entschlossen, einen fairen und nachhaltigen Frieden zu erreichen. Dieser dürfe nicht nur aus einem Waffenstillstand bestehen, sondern müsse auch ein tragendes Fundament für eine stabile Zukunft bedeuten. (jmi)


Selenskyj zufrieden mit „konstruktiven Gesprächen“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zufrieden über den Verlauf der Gespräche in den USA über eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg gezeigt. „Die Arbeit an den Dokumenten über die Beendigung des Kriegs, über Sicherheitsgarantien und den Wiederaufbau geht weiter – jeder Punkt wird detailliert durchgesprochen“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Die Zusammenarbeit mit den US-Vertretern sei konstruktiv. „Das ist wichtig“, betonte Selenskyj.

Bei den Verhandlungen in Miami im US-Bundesstaat Florida werde auch über einen Zeitplan gesprochen. „Über den möglichen Zeitrahmen für bestimmte Entscheidungen“, präzisierte Selenskyj. Er erwarte den Bericht seines Verhandlungsteams. (dpa)

Gespräche zwischen Starmer und Trump über Friedensverhandlungen

Der britische Premierminister Keir Starmer hat mit US-Präsident Donald Trump über Bemühungen um ein „gerechtes und dauerhaftes Ende“ des Ukraine-Krieges gesprochen. Das teilte das Büro von Starmer mit. Das Gespräch folgte auf Verhandlungen von US-Vertretern mit russischen und ukrainischen Unterhändlern in Florida. (Reuters)

Frankreich baut das größte Kriegsschiff Europas

Frankreich startet den Bau seines neuen atomar betriebenen Flugzeugträgers. Mit rund 80.000 Tonnen Verdrängung wird er fast doppelt so schwer wie sein Vorgänger „Charles de Gaulle“ sein, 310 Meter lang, 85 Meter breit, Platz für 30 Kampfflugzeuge und 2.000 Besatzungsmitglieder bieten.

„In Zeiten von Aggressoren müssen wir stark sein, um gefürchtet zu werden. Ich habe beschlossen, Frankreich mit einem neuen Flugzeugträger auszustatten“, zitierten französische Medien Präsident Emmanuel Macron. (dpa)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 387,58 Mrd. €
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Australien
1,01
Österreich
3,7
Belgien
6,01
Bulgarien
0,7
Kanada
12,39
Kroatien
0,75
Zypern
0,18
Tschechien
2,92
Dänemark
12,19
Estland
1,4
Finnland
4,9
Frankreich
26,5
Deutschland
47,95
Griechenland
1,48
Ungarn
1,09
Island
0,075
Irland
2,07
Italien
15,77
Japan
16,84
Lettland
0,79
Litauen
1,42
Luxemburg
0,68
Malta
0,095
Niederlande
15,6
Neuseeland
0,061
Norwegen
14,99
Polen
9,07
Portugal
2,11
Südkorea
3,05
Rumänien
2,1
Slowakei
1,4
Slowenien
0,45
Spanien
12,29
Schweden
13,39
Schweiz
5,76
Türkei
0,071
UK
27,25
USA
118,99 Mrd. €
China
0,0023
Taiwan
0,084
Indien
0,0027
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Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2022 bis zum 28.02.2025.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

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