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Krieg in der Ukraine

Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 11. Dezember, 17:40 Uhr

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
870
letzte Woche, 1015 in der Vorwoche
250
500
750
Russische
Invasion
870
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 6.12., letzte Aktualisierung: 11.12. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird zunehmend auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
Russische
Invasion
462
200
8
Bodenkämpfe (beider Armeen)
50
100
150
Russische
Invasion
388
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 6.12., letzte Aktualisierung: 11.12. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert ein Telefonat von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin

. „Niemand sollte sein persönliches Image auf Kosten der Geschlossenheit stärken“, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst X. Ohne Beteiligung der Ukraine könne es keine Diskussionen über den Krieg geben. Die Regierung in Moskau gab zuvor das Gespräch bekannt, ohne mitzuteilen, wann es stattfand. Ungarn fährt unter Orban im Vergleich zu anderen EU- und Nato-Staaten einen eher pro-russischen Kurs. Ungarn hält im Moment die EU-Ratspräsidentschaft. (Reuters)

ATACMS-Angriff auf Flugplatz in Russland

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge einen Militärflugplatz im Süden Russlands mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen. Die Ukraine habe „sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion“ bei dem Angriff in der Hafenstadt Taganrog in der Region Rostow eingesetzt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Zu Schäden gab es zunächst keine verlässlichen Informationen. Russland behauptete, die Raketen abgeschossen bzw. abgelenkt zu haben, ohne Belege dafür zu liefern.

Beim dem Vorfall am Morgen gab es mehrere Explosionen auf dem Flughafen im südrussischen Gebiet Rostow. Auch ein Kraftwerk wurde beschädigt. Offiziell machte Kiew keine Angaben zu der dabei benutzten Waffe. Örtliche Medien spekulierten auch über den Einsatz der von der Ukraine neu entwickelten Paljanyzja-Drohnen mit Jetantrieb.

Das russische Ministerium drohte, der „Angriff durch westliche Langstreckenwaffen wird nicht unbeantwortet bleiben“ und kündigte „entsprechende Maßnahmen“ an.

Washington hatte der Ukraine im vergangenen Monat die Erlaubnis erteilt, die ATACMS-Raketen auch im russischen Hinterland einzusetzen. Moskau hatte darauf wütend reagiert. (AFP)

EU verhängt Sanktionen gegen russische „Schattenflotte“

Die EU-Staaten haben sich auf schärfere Russland-Sanktionen geeinigt. Die Ständigen Vertreter der Mitgliedsländer billigten am Mittwoch in Brüssel das 15. Sanktionspaket seit der russischen Vollinvasion in der Ukraine im Februar 2022, wie die ungarische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Die Strafmaßnahmen richten sich vor allem gegen die sogenannte russische Schattenflotte. Damit sind Tanker unter fremder Flagge gemeint, mit denen Russland das vor zwei Jahren verhängte Öl-Embargo umgeht.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die Einigung. Die EU und die G7-Gruppe wollten „den Druck auf den Kreml aufrechterhalten“, schrieb sie im Onlinedienst X. Zur G7-Gruppe großer Industriestaaten gehören die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan.

Für die Schattenflotte nutzt Russland alte und oft unversicherte Tanker, um Rohöl und Ölprodukte ungeachtet der internationalen Sanktionen zu exportieren. Die EU setzt laut Diplomaten rund 50 Schiffe auf ihre Sanktionsliste. Das hat ein Anlegeverbot in europäischen Häfen zur Folge. Zudem werden weitere Verantwortliche für den Angriffskrieg in der Ukraine mit Einreise- und Vermögenssperren belegt. Die EU-Außenminister wollen das neue Sanktionspaket kommenden Montag noch formell beschließen.

Die Schattenflotte hatte zuletzt auch Umweltschützer auf den Plan gerufen. Greenpeace sieht durch die Nutzung der veralteten Tanker laut einer Studie vom September ein erhöhtes Risiko einer Ölkatastrophe in der Ostsee. Seit Inkrafttreten des EU-Ölembargos im Dezember 2022 exportiere Russland mehr Rohöl per Schiff, hält Greenpeace in dem Bericht fest.

Sanktionen der G7-Gruppe verbieten es westlichen Reedereien und Schiffsversicherungen zudem, sich an russischen Rohölexporten von über 60 Dollar pro Barrel zu beteiligen. Russland umgeht nach westlichen Angaben auch diese Sanktionen, indem es Schiffe anderer Reedereien für seine Exporte nutzt. (AFP)

Die Ukraine hat die Waffen und die finanziellen Mittel, um sich „mindestens bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025“ zu verteidigen, selbst wenn die USA ihre Unterstützung zurückziehen.

Dies sagte der ukrainische Finanzminister Sergij Martschenko in einem Interview mit El Pais.

Ihm zufolge sei die mögliche Aussetzung der Hilfe eine ernsthafte Herausforderung für die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine, aber kein unvermeidlicher Zusammenbruch.

Martschenko wies darauf hin, dass die Ukraine derzeit die notwendigen Waffen von den Vereinigten Staaten erhalte.

„Das bedeutet, dass wir zumindest in der ersten Jahreshälfte gut gerüstet sein werden, um uns gegen diese Aggression zu wehren. Die Ukraine sollte diese Zeit sehr weise nutzen, um die notwendigen Verhandlungen mit unseren wichtigsten Verbündeten in den Vereinigten Staaten zu führen", sagte er. (Valeriia Semeniuk)

Macron reist nach Polen, um über die Zukunft der Ukraine zu sprechen. 
Plan für Friedenssicherung: Frankreich sieht Notwendigkeit von rund 40.000 Soldaten für die Ukraine
Macron reist nach Polen, um über die Zukunft der Ukraine zu sprechen. 
Macron reist nach Polen, um über die Zukunft der Ukraine zu sprechen.  Credit: Alain JOCARD / AFP

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird am Donnerstag, den 12. Dezember, Polen besuchen, um die Bereitschaft des Landes zur Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine zu erörtern. Dies berichtet die polnische Zeitung Rzeczpospolita.

"Der französische Präsident trifft am Donnerstag in Warschau ein, um einen Plan für eine europäische Friedensmission zu erörtern, die die Souveränität der Ukraine als Teil eines möglichen Abkommens bewahren würde", schreibt die Zeitung.

Die Zeitung zitiert den ehemaligen stellvertretenden NATO-Generalsekretär Camille Grand mit den Worten, dass Frankreich, wie der Rest Europas, "nicht aus den Gesprächen zwischen den USA und Russland" über die Ukraine ausgeschlossen werden könne. In diesem Zusammenhang hat Paris den Vorschlag unterbreitet, eine Friedensmission in die Ukraine zu entsenden, um sicherzustellen, dass der Waffenstillstand nicht gebrochen wird.

Die Zeitung berichtet auch, dass laut Macron etwa 40.000 Soldaten in der Pufferzone in der Ukraine stationiert werden könnten. Sie zitiert dabei einen Experten des französischen Instituts für internationale Beziehungen, Elie Tenenbaum, der an einem Entwurf für eine Friedensmission arbeitet. (Valeriia Semeniuk)

Scholz sieht Ukraine als künftiges EU-Mitglied

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dafür geworben, dass deutsche Firmen verstärkt in den ukrainischen Rüstungs- und Energiesektor investieren. „Wenn Sie heute und in den kommenden Jahren in die Ukraine investieren, dann investieren Sie in ein künftiges EU-Mitglied“, sagte Scholz auf dem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin am Mittwoch. „In der Verteidigungsindustrie gibt es erste Joint Ventures und einige erste Ansiedlungen – ich finde, dass das dynamisch weitergehen sollte“, fügte er hinzu.

„Die Ukraine wird durch den Winter kommen“, sagte der Kanzler mit Blick auf die anhaltenden russischen Angriffe auch auf zivile Infrastruktur wie Kraftwerke. Die Bundesregierung helfe hier, damit die Produktion weitergehen könne. Aber man brauche mehr private Investitionen. Deutschland habe zur Luftverteidigung der Ukraine gegen russische Angriffe bereits fünf Iris-T SLM Systeme, drei Patriot-Systeme und über 50 Gepard-Luftabwehrpanzer geliefert. „Ein sechstes Iris-T SLM System, weitere Startgeräte für Patriot und weitere Gepard werden bis Jahresende hinzukommen. Und im nächsten Jahr geht das weiter“, betonte Scholz. (Reuters)

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat seine Forderungen nach der Einrichtung einer europäischen Ukraine-Kontaktgruppe präzisiert - und auch eine mögliche Einbindung Italiens und Spaniens befürwortet.

Die Europäer müssten auf die Entwicklung im nächsten Jahr mit einem neuen US-Präsidenten Donald Trump unbedingt vorbereitet sein und eine eigene Ukraine-Strategie entwickeln, sagte der CDU-Chef in einem Interview von Reuters-TV nach seinen Reisen in die Ukraine und nach Polen. (Reuters)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 261,39 Mrd. €
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Rumänien
1,64
Malta
0,079
Kroatien
0,66
China
0,0021
Indien
0,0018
Spanien
11,76
Griechenland
1,51
Norwegen
7,57
Portugal
1,41
Polen
8,17
Finnland
3,5
UK
15,66
Südkorea
0,88
Taiwan
0,064
Österreich
3,51
Australien
0,57
Belgien
5,5
Estland
1,39
Bulgarien
0,81
Island
0,037
Slowakei
1,52
Neuseeland
0,042
Slowenien
0,41
Ungarn
1,14
Schweiz
2,38
Türkei
0,066
Niederlande
13,37
Tschechien
2,69
Luxemburg
0,42
Schweden
6,1
Japan
7,53
Frankreich
17,61
Italien
12,82
Dänemark
11,11
Deutschland
41
Irland
1,97
Kanada
5,78
USA
68,72 Mrd. €
Zypern
0,15
Lettland
0,61
Litauen
1,24
Mehr anzeigen
Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2022 bis zum 15.1.2024.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

Auch wirtschaftlich hat die Invasion der Ukraine starke Folgen. Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro zum US-Dollar können einen interessanten Anhaltspunkt zur Bewertung liefern:

Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro
Die Grafiken zeigen die Umrechnungskurse vom russischen Rubel (RUB) und Euro (EUR), jeweils zu US-Dollar (USD). Der Dollar ist die globale Leitwährung, an dem sich alle anderen Währungen orientieren – auch der Euro.
Daten: Yahoo Finance

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Woher stammen die Daten?

Quelle der Karte zu russischen Angriffen:

Die Vormarsch- und Angriffsgebiete auf der Karte stammen vom Institute for the Study of War, einem unabhängigen amerikanischen Think Tank, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kriegsbewegungen transparent aufzuzeigen. Dabei werden verschiedene Berichte von Aufklärungsdiensten und Medien miteinander angeglichen und verifiziert.

Die Quellen sind für jeden Tag auf deren Webseite nachvollziehbar. Auf der Karte fassen wir täglich die wichtigsten Orte und Entwicklungen in dem Konfliktgebiet zusammen. Sie zeigt umkämpfte Gebiete, Bewegungen von Truppen und Ereignisse im Kriegsgebiet.

Erklärung der Karten-Legende:

Von einem Vormarschgebiet sprechen wir, wenn russische Streitkräfte ein Gebiet so weit unter Kontrolle haben, dass sie dort militärische Infrastruktur platzieren können, zum Beispiel kleinere Feldkrankenhäuser oder Logistikzentren. Ein weiterer Indikator für ein russisches Vormarschgebiet ist die Abwesenheit von ukrainischem Militär. Die militärische Definition dieses Begriffs lautet: „russisch kontrolliert“. Er bedeutet aber nicht, dass Russland jeden Ort auf der Karte überwacht, etwa abseits der großen Städte und Straßen, oder vor Ort umfassende militärische Kontrolle ausübt. Oft ist die Lage außerdem unklar oder fragil. Deshalb sprechen wir von Vormarsch- statt von kontrollierten Gebieten.

Angriffe markieren in der Karte Bereiche, in die russisches Militär vordringt. Meist finden dort aktive Kämpfe zwischen russischem und ukrainischem Militär statt. Ukrainische Rückgewinne wiederum sind Gebiete, in denen die russische Armee zuvor aktiv war, in der es nun aber keine nennenswerte russische Militärpräsenz mehr gibt. Dann hat die Ukraine das Gebiet wieder zurückerhalten. Ob das durch Kämpfe geschah oder Russland die Truppen eigeninitiativ abgezogen hat, spielt für die Kennzeichnung als Rückgewinn keine Rolle.

Quelle der Pfeile zu den Truppenbewegungen:

Die Pfeile, die die Bewegungen von Truppen symbolisieren, stammen von Rochan Consulting. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse von Kriegsgeschehnissen spezialisiert und publiziert einen täglichen Bericht zum aktuellen Geschehen in der Ukraine. Wir fassen täglich die von den Analyst:innen verifizierten Truppenbewegungen zusammen. Die Pfeile zeigen ungefähre Bewegungen, nicht exakte Routen. Außerdem fassen wir manche Truppenbewegungen zu einem Pfeil zusammen, damit die grundsätzlichen Bewegungen in der Karte erkennbar bleiben. Neue Daten gibt es an den meisten, aber nicht an allen Tagen.

Daten zu wöchentlichen Angriffen

Die Daten zu Angriffen in der Ukraine stammen von der Non-Profit-Organisation Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), die sämtliche Berichte aus Medien, von Regierungsorganisationen und lokalten Partnern vor Ort sammeln und auswerten. Die Angriffe werden in Kategorien eingeteilt. Als Bodenkämpfe gelten direkte Zusammenstöße beider Kriegsparteien. Unterkategorien sind Rückeroberungen oder Gebietsgewinne der Separatisten. Neben Raketen- und Artillerieangriffen werden Luftangriffe und Drohnenangriffe gezählt. Als weitere Unterkategorie gibt es Explosionen von Landminen, die selten einer Partei zugeordnet werden. Ebenfalls gezählt werden gezielte Übergriffe aus Zivilisten wie Folter oder Vergewaltigung.

Das Team

Johannes Bauer
Recherche
Eric Beltermann
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Nina Breher
Recherche, Text, Koordination
Tamara Flemisch
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Farangies Ghafoor
Recherche
Manuel Kostrzynski
Design
Hendrik Lehmann
Recherche, Konzept, Koordination
David Meidinger
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Lennart Tröbs
Design
Helena Wittlich
Recherche und Text
Veröffentlicht am 1. März 2022.
Zuletzt aktualisiert am 2. September 2024.