Krieg in der Ukraine:
Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 23. September, 21:45 Uhr
Eine interaktive Karte, die den aktuellen Verlauf der Front im Ukraine-Krieg zeigt, Regionen, an denen es derzeit starke Angriffe gibt, sowie die von Russland besetzten Gebiete. Über der Karte befindet sich ein Newsblog, der die wichtigsten Geschehnisse des Tages zusammenfasst. Mithilfe eines Sliders lässt sich in der Zeit zurückgehen, sodass man die Entwicklung des Frontverlaufs seit Kriegsbeginn verfolgen kann.

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
1494
letzte Woche, 1457 in der Vorwoche
250
500
750
1000
1494
2022
2023
2024
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 5.9., letzte Aktualisierung: 15.9. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird vor allem auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
800
806
200
72
Bodenkämpfe (beider Armeen)
200
400
598
2022
2023
2024
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 5.9., letzte Aktualisierung: 15.9. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Kallas begrüßt Trumps Kurswechsel im Ukraine-Krieg

Die EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas begrüßt die Kursänderung von US-Präsident Donald Trump gegenüber Russland und der Ukraine. Auf die Frage, was die Reaktion der EU dazu sei, sagte sie am Rande der UN-Vollversammlung in New York: „Nun, wir stehen dem sehr positiv gegenüber“. Das sei alles richtig. „Ja, wir sollten aufhören, russische Energie zu kaufen. Ja, die Ukraine sollte den Krieg gewinnen.“ Auch die anderen Aussagen, die Trump heute in Bezug auf die Ukraine und Russland gemacht habe, begrüßte Kallas.

Der US-Präsident hatte zuvor auf der Plattform Truth Social mitgeteilt, dass die Ukraine nach seiner Ansicht in der Lage ist, mithilfe westlicher Verbündeter ihr Staatsgebiet vom russischen Aggressor zurückzuerobern. Mit Zeit, Geduld und finanzieller Unterstützung insbesondere der Nato seien die ursprünglichen Grenzen zum Zeitpunkt, als der Krieg begonnen hatte, eine „Option“, schrieb er. (dpa)

Wadephul rechnet mit schärferen US-Sanktionen gegen Moskau

Außenminister Johann Wadephul rechnet mit schärferen US-Sanktionen gegen Moskau wegen dessen seit mehr als dreieinhalb Jahren andauerndem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Mittelpunkt der Beratungen der G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien am Rande der UN-Vollversammlung habe am Montagabend die weitere Unterstützung der Ukraine und die Verschärfung des Sanktionsregimes gegenüber Russland gestanden, sagte der CDU-Politiker in New York.

Zu den G7-Ländern wirtschaftsstarker Demokratien gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien.

Wadephul an Putin: Revanchismus ist Sackgasse

Nachdem die EU das 19. Sanktionspaket vorbereite, sei in Anwesenheit von US-Außenminister Marco Rubio darüber gesprochen worden, „dass auch die Vereinigten Staaten von Amerika diese Option sehen“. Denn es sei klar: „Diesen Konflikt werden wir nur dann lösen können, wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin endlich begreift, dass sein fortgesetzter Revanchismus eine Sackgasse ist und dass er an den Verhandlungstisch zurückkehren muss.“

Im US-Senat liegt seit längerem ein von Republikanern und Demokraten ausgehandeltes Sanktionspaket gegen Russland. US-Präsident Donald Trump zögert jedoch bei schärferen Strafmaßnahmen gegen Moskau.

„Schulter an Schulter mit den USA“

Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es für Putin „noch die Chance, die Einladung zu Verhandlungen anzunehmen“, sagte Wadephul. „Aber er muss wissen – und ich habe keinen Zweifel daran –, dass es nicht nur europäische, sondern am Ende auch amerikanische Sanktionen geben wird, wenn er dies dauerhaft ausschlägt“. Deutschland stehe „Schulter an Schulter mit den Vereinigten Staaten von Amerika“. Man werde Putin mit der Bereitschaft, Verhandlungen in der Ukraine zu ermöglichen, gegenübertreten, aber auch mit der klaren Ansage: „Wir stehen auf der Seite des Rechts und der Freiheit und der Ukraine.“ (dpa)

Trump will Ungarn zu Verzicht auf russisches Öl drängen

US-Präsident Donald Trump will Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu einem Importstopp für russisches Öl drängen. Er werde ihn anrufen, sagt Trump vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Orbán sei ein Freund von ihm und werde möglicherweise auf ihn hören. Ungarn und die Slowakei beziehen trotz der EU-Sanktionen weiterhin Öl aus Russland. Trump hat den Europäern deswegen Doppelmoral vorgeworfen. (Reuters)

Blick auf einen Block des Kernkraftwerks Saporischschja (Archivbild)
Stromversorgung in AKW Saporischschja erneut ausgefallen

In dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine ist erneut die Stromversorgung ausgefallen. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist es bereits der zehnte Ausfall während des Ukraine-Kriegs. Die Versorgung über Notstrom-Dieselgeneratoren habe begonnen.

Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom und die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung bestätigten den Stromausfall. Russland warf der Ukraine Beschuss vor, infolgedessen die Hochspannungsleitung unterbrochen worden sei. Zuletzt war das Kernkraftwerk Anfang Juli auf den Strom seiner Notstrom-Dieselgeneratoren angewiesen.

Die größte Atomanlage Europas wurde im März 2022 kurz nach Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt. Moskau und Kiew werfen sich immer wieder gegenseitigen Beschuss der Anlage vor. Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind dauerhaft vor Ort. Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. (dpa)

Blick auf einen Block des Kernkraftwerks Saporischschja (Archivbild)
Blick auf einen Block des Kernkraftwerks Saporischschja (Archivbild) Credit: dpa/Xinhua/Victor
Wadephul rechnet mit schärferen US-Sanktionen gegen Moskau

Außenminister Johann Wadephul rechnet mit schärferen US-Sanktionen gegen Moskau wegen dessen seit mehr als dreieinhalb Jahren andauerndem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Mittelpunkt der Beratungen der G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien am Rande der UN-Vollversammlung habe am Montagabend die weitere Unterstützung der Ukraine und die Verschärfung des Sanktionsregimes gegenüber Russland gestanden, sagte der CDU-Politiker in New York.

Nachdem die EU das 19. Sanktionspaket vorbereite, sei in Anwesenheit von US-Außenminister Marco Rubio darüber gesprochen worden, „dass auch die Vereinigten Staaten von Amerika diese Option sehen“. Denn es sei klar: „Diesen Konflikt werden wir nur dann lösen können, wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin endlich begreift, dass sein fortgesetzter Revanchismus eine Sackgasse ist und dass er an den Verhandlungstisch zurückkehren muss.“

Im US-Senat liegt seit längerem ein von Republikanern und Demokraten ausgehandeltes Sanktionspaket gegen Russland. US-Präsident Donald Trump zögert jedoch bei schärferen Strafmaßnahmen gegen Moskau. (dpa)

Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister, gibt Pål Jonson, Verteidigungsminister von Schweden, im Bundesministerium der Verteidigung die Hand. 
Pistorius warnt vor russischer Eskalationsfalle

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat davor gewarnt, der Serie gezielter russischer Provokationen militärisch auf den Leim zu gehen. Er sprach bei einem Treffen mit dem schwedischen Verteidigungsminister Pål Jonson in Berlin von einer „Eskalationsfalle“ und sagte: „Den Gefallen werden wir Wladimir Putin nicht tun.“

Pistorius wies darauf hin, bislang habe es keine erkennbare Aggressivität bei diesen Vorfällen gegeben. „Das ist aber Voraussetzung dafür, dass man kinetisch, physikalisch, physisch eingreifen kann“, sagte er mit Blick auf Forderungen, russische Maschinen bei Luftraumverletzungen auch abzuschießen. „Und deswegen muss man sehr klar sagen: Wir werden uns nicht provozieren lassen, aber wir sind da und wir werden abfangen. Wir werden genau beobachten, was passiert und werden hinausbegleiten. Duldsam und geduldig, aber klar machen, wir sind da und wir können jederzeit mehr.“

Die Piloten der Eurofighter und schwedischen Kampfpiloten könnten jederzeit den eigenen Luftraum auch wehrhaft verteidigen. Pistorius sagte: „Das muss allen klar sein, und das ist auch Russland klar.“ Besonnenheit und Stärke schlössen sich nicht aus, sondern gehörten zusammen. Jonson sagte mit Blick auf Verstärkungen der Nato-Präsenz an der Ostflanke, nun sei es Zeit für Solidarität und praktisches Handeln. (dpa)

Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister, gibt Pål Jonson, Verteidigungsminister von Schweden, im Bundesministerium der Verteidigung die Hand. 
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister, gibt Pål Jonson, Verteidigungsminister von Schweden, im Bundesministerium der Verteidigung die Hand.  Credit: dpa/Annette Riedl
Litauen lockert Regeln zum Abschuss von Drohnen

Litauen hat seine Regeln zum Abschuss von Drohnen gelockert, die den Luftraum des Landes verletzen. Die litauische Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sagte am Dienstag vor dem Parlament, dass sie oder eine andere „berechtigte Person“ ab dem 1. Oktober den Abschuss einer Drohe, die in einem beschränkten oder geschlossenen Luftraum fliege, anordnen könne.

Ziel sei es, „unmittelbar“ auf jegliche Verletzungen des litauischen Luftraums mit militärischen Mitteln reagieren zu können, betonte Sakaliene. Die bisherigen Gesetze seien nicht an „aktuelle Bedrohungen“ angepasst gewesen.

Mit dem Gesetz reagiert Litauen auf die jüngsten Verletzungen seines Luftraums. Im Juli waren zwei Drohnen der Bauart, wie sie von Russland für Angriffe in der Ukraine eingesetzt werden, aus Belarus aus in den litauischen Luftraum eingedrungen. Eine davon war mit Sprengstoff beladen. (AFP)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 387,58 Mrd. €
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Australien
1,01
Österreich
3,7
Belgien
6,01
Bulgarien
0,7
Kanada
12,39
Kroatien
0,75
Zypern
0,18
Tschechien
2,92
Dänemark
12,19
Estland
1,4
Finnland
4,9
Frankreich
26,5
Deutschland
47,95
Griechenland
1,48
Ungarn
1,09
Island
0,075
Irland
2,07
Italien
15,77
Japan
16,84
Lettland
0,79
Litauen
1,42
Luxemburg
0,68
Malta
0,095
Niederlande
15,6
Neuseeland
0,061
Norwegen
14,99
Polen
9,07
Portugal
2,11
Südkorea
3,05
Rumänien
2,1
Slowakei
1,4
Slowenien
0,45
Spanien
12,29
Schweden
13,39
Schweiz
5,76
Türkei
0,071
UK
27,25
USA
118,99 Mrd. €
China
0,0023
Taiwan
0,084
Indien
0,0027
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Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2022 bis zum 28.02.2025.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

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