Nach monatelangen schwere Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Südosten der Ukraine hat die russische Armee nach Erkenntnissen der ukrainischen Streitkräfte ihre Taktik geändert. Eine vor kurzem in das Gebiet verlegte Einheit russischer Marineinfanterie versuche nunmehr, in kleinen Gruppen so tief wie möglich in die Stadt einzudringen, teilte die für das Gebiet zuständige ukrainische Luftlande-Einheit mit. Deren vorrangiges Ziel sei, sich den Positionen der ukrainischen Artillerie und Drohnenkontrolleure zu nähern. (dpa)
Krieg in der Ukraine:
Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion
Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.
Die Entwicklung der Kämpfe
Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:
Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.
Live-Newsblog
Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:
Das russische Militär hat die Ukraine am Abend erneut mit Drohnenschwärmen angegriffen. Über der Hauptstadt Kiew trat die Flugabwehr in Aktion, wie ukrainische Medien berichteten. Über Auswirkungen dieser Angriffe war zunächst nichts bekannt.
Das Militär warnte zudem vor dem Anflug von Kampfdrohnen über dem Schwarzen Meer in Richtung Cherson. Die Bewohner beider Städte wurden aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen.
Auch in anderen Landesteilen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Neben der Region Dnipropetrowsk meldete auch Saporischschja Einschläge und Explosionen von Kampfdrohnen. In beiden Orten seien Schäden entstanden, teilten die Behörden mit. Militärverwalter Iwan Fedorow berichtete, in Saporischschja seien unter anderem ein Kindergarten und ein Wohnhaus getroffen worden. Eine Frau habe eine Splitterwunde am Kopf erlitten. (dpa)

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau als Ort für ein mögliches Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin erneut abgelehnt. „Er kann nach Kiew kommen“, sagte Selenskyj in einem Interview des US-Senders ABC News mit Blick auf die Position des russischen Präsidenten, der ein solches Treffen nur in seiner Hauptstadt akzeptieren will. Er selbst könne nicht nach Moskau reisen, wenn sein Land jeden Tag angegriffen werde.
Selenskyj hatte immer wieder ein Treffen mit Putin gefordert, um direkt über einen Waffenstillstand im seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.
Nach ukrainischen Angaben haben sich mindestens sieben Länder als Austragungsort für einen solchen Gipfel angeboten. Darunter seien neben der Türkei auch drei Golfstaaten, die in dem Konflikt als neutral gelten.
Der Kremlchef hatte am Mittwoch gesagt, Selenskyj könne nach Moskau kommen, wenn es die Aussicht auf ein gutes Ergebnis gebe. (dpa)

Die Ausgestaltung der Garantien für die Ukraine gegen einen neuen Angriff Russlands für den Fall, dass es zu einer Waffenruhe kommt, ist noch nicht abgeschlossen. Die USA arbeiten nach den Worten von Präsident Donald Trump an Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese sollen dazu beitragen, den Krieg mit Russland zu beenden, sagt Trump. Nach Angaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind 26 Länder bereit, sich mit Soldaten an einer Truppe zur Sicherung des Friedens zu beteiligen. (Reuters)
US-Präsident Donald Trump rechnet mit der Freilassung zahlreicher politischer Häftlinge in Belarus. Er habe darüber mit dem Präsidenten Alexander Lukaschenko gesprochen, den er als „sehr angesehenen Mann“ bezeichne, sagt Trump vor Journalisten. Er glaube, dass „viele“ der rund 1400 Oppositionellen freigelassen würden. Dies könne „in ziemlich naher Zukunft“ geschehen. (Reuters)
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Widerstandsfähigkeit der heimischen Industrie gegen westliche Sanktionen gelobt. „Russland sei es in kurzer Zeit gelungen, zahlreiche innovative Technologien für den Energiesektor zu entwickeln“, zitieren ihn russische Nachrichtenagenturen.
Dies sei entscheidend für die Sicherung der Gas-Exporte, insbesondere mit Blick auf die geplante Pipeline „Power of Siberia 2“ nach China. Mit dem Projekt will Moskau den Verlust europäischer Gaskunden nach dem Einmarsch in die Ukraine kompensieren. (Reuters)
CSU-Chef Markus Söder hat Bundeswehr-Einsätzen in der Ukraine eine klare Absage erteilt. „Es ist für mich kaum vorstellbar, dass Nato-Truppen dort stationiert sind“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Denn es wäre die Vorstufe des Beitritts der Ukraine in die Nato.“
Außerdem sei die Bundeswehr dafür nicht bereit, fuhr er fort. Sie sei „auf Kante genäht, finanziell und personell“. Deswegen brauche es wieder eine Wehrpflicht, betonte Söder. Daran werde „letztlich kein Weg vorbeiführen“.
Eine Wehrpflicht für Frauen hält er hingegen für nicht umsetzbar. „Die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Bundestag für eine Verfassungsänderung wird dafür nicht erreichbar sein. Die Sperrminorität von Linksaußen und Rechtsaußen verhindert das.“
Söder brachte die Überlegung ins Spiel, „wehrfähige Ukrainer in ihre Heimat zurückzusenden, um in ihrem eigenen Land für die Sicherheit zu sorgen“. (AFP)
Unterstützungszahlungen
Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Folgen des Krieges
Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht: