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Krieg in der Ukraine

Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 28. November, 12:04 Uhr

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
770
letzte Woche, 750 in der Vorwoche
250
500
750
Russische
Invasion
770
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 17.11., letzte Aktualisierung: 28.11. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird zunehmend auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
Russische
Invasion
492
200
55
Bodenkämpfe (beider Armeen)
50
100
150
Russische
Invasion
214
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 17.11., letzte Aktualisierung: 28.11. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

EU-Kommission will grünen Wiederaufbau der Ukraine

Die EU-Kommission macht sich für einen grünen Wiederaufbau der Ukraine nach dem russischen Angriffskrieg stark. Am Dienstag startete eine Konferenz der EU-Kommission mit Vertreterinnen und Vertretern der Ukraine mit dem Ziel, zusammen mit Bürgermeistern und Unternehmen Strategien für einen nachhaltigen Wiederaufbau zu entwickeln.

„Wenn der Krieg beendet ist, brauchen wir einen grünen Aufschwung, bei dem die ökologische Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht“, sagte der EU-Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevicius, in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Umweltschäden in der Ukraine durch den seit Februar 2022 andauernden Krieg werden laut EU-Kommission derzeit auf mehr als 50 Milliarden Euro geschätzt. (dpa)

London: "Einer der größten russischen Geländegewinne seit Frühling 2023"

Russische Truppen sind bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung weiter auf die umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten des Landes vorgerückt. Russische Einheiten hätten in den vergangenen Tagen weitere kleinere Vorstöße gemacht bei ihrem Versuch, die Stadt mit einer Zangenbewegung zu umzingeln, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Seit Anfang Oktober seien die Russen hier bis zu zwei Kilometer weit vorgerückt.

„Obwohl bescheiden, bedeuten diese Fortschritte wohl einen der größten russischen Geländegewinne seit Frühling 2023“, hieß es in London weiter. „Sie haben die beteiligten Einheiten Tausende Opfer gekostet.“ Die Russen nähern sich demnach beständig einem Industriekomplex, in dem der Brennstoff Koks und verschiedene Chemikalien hergestellt werden und der eine der Hauptverteidigungspositionen der Ukrainer ist. Die Ukraine habe aber weiterhin die Kontrolle über einen etwa sieben Kilometer breiten Korridor, über den sie die Stadt versorge.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. (dpa)


Iran kauft Flugzeuge und Hubschrauber von Russland

Der Iran hat nach eigenen Angaben mehrere Kampfflugzeuge aus Russland erworben. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag unter Berufung auf den stellvertretenden Verteidigungsminister Sardar Farhi berichtete, handelte es sich dabei um Kampfjets vom Typ Su-35, Kampfhubschrauber Mi-28H und Trainingsflugzeuge der Bauart Jak-130. Es blieb zunächst unklar, um wie viele Maschinen es dabei ging. Farhi sagte Tasnim zufolge weiter, Russland habe auch seine Bereitschaft signalisiert, Hubschrauber gemeinsam mit dem Iran zu produzieren. Aus Moskau gab es zunächst keine Bestätigung der neuen Übereinkunft mit dem Iran.

Der Kauf dürfte bei westlichen Staaten bestehende Sorgen um den Ausbau der militärischen Kooperation zwischen beiden Ländern verstärken. Beide Staaten sind wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Sanktionen belegt. Der Westen wirft der Islamischen Republik vor, Russland sogenannte Kamikaze-Drohnen geliefert zu haben. Teheran bestreitet dies. Russland greift mit solchen Drohnen seit dem vergangenen Herbst regelmäßig zivile Ziele, speziell Objekte der Energieversorgung, in der Ukraine an. (dpa)

Unwetter bremst offenbar Kämpfe in der Südukraine

Ein Sturm über dem Schwarzen Meer bremst nach Ansicht von US-Experten das militärische Vorgehen entlang der Frontlinie in der Ukraine. Die Kampfhandlungen seien aber nicht vollständig zum Erliegen gekommen, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington am Montag (Ortszeit) mit. Sowohl die russischen als auch die ukrainischen Streitkräfte setzten ihre Bodenangriffe trotz Schnees und schlechter Sichtverhältnisse fort, allerdings etwas langsamer. Aufgrund der gefährlichen Bedingungen im Schwarzen Meer sei Russland gezwungen gewesen, seine Marineschiffe und Raketenträger zurückzuziehen, hieß es unter Berufung auf die ukrainische Marine.

Ein russischer Militärblogger habe zudem vor einer erhöhten Gefahr durch Seeminen gewarnt, da der Sturm Minen im gesamten nordwestlichen Schwarzen Meer verstreut habe. Der Sturm habe auch Eisenbahnlinien beschädigt, was die Logistik der russischen Streitkräfte auf der besetzten Krim und in der Südukraine beeinträchtigen könne. Die ukrainischen Truppen hätten die schlechten Sichtverhältnisse genutzt, um ihre Stellungen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro zu festigen, hieß es unter Berufung auf russische Militärblogger. Es sei zu erwarten, dass beide Seiten im Winter wegen der erschwerten Bedingungen und mangelnden Möglichkeiten etwa bei der Luftaufklärung den Fokus verstärkt auf Bodenoperationen legen. (dpa)


Zahl der Todesopfer nach Sturm steigt auf zehn

Die Zahl der Todesopfer durch die schweren Winterstürme in der Ukraine ist auf zehn gestiegen. 23 weitere Menschen, darunter zwei Kinder, hätten infolge der Unwetter Verletzungen erlitten, teilte der ukrainische Innenminister Igor Klymenko am Dienstag im Messengerdienst Telegram mit.

Von den zehn Todesfällen ereigneten sich demnach fünf in der südlichen Region Odessa, zwei Todesopfer wurden aus der südlichen Region Mykolajiw sowie weitere aus der östlichen Region Charkiw und aus der Hauptstadt Kiew im Norden des Landes gemeldet. Am Montagabend hatte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj noch von fünf Todesopfern gesprochen, allesamt in der besonders stark betroffenen Region Odessa.

Laut Klymenko mussten Einsatzkräfte mehr als 1500 im Schnee feststeckende Fahrzeuge freiräumen, darunter Dutzende Busse und Krankenwagen. Acht Autobahnen seien wegen des Wintereinbruchs weiterhin blockiert. Außerdem seien mehr als 400 Ortschaften in elf Regionen des Landes von der Stromversorgung abgeschnitten, teilte der Minister mit.

Auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim meldeten die von Moskau eingesetzten Behörden ebenfalls beträchtliche Schäden durch die Winterstürme. 93.000 Menschen in dem Gebiet hätten derzeit keinen Strom, erklärte der Gouverneur der Krim, Sergej Axionow. 245 Dörfer seien von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Die seit Sonntag herrschenden Winterstürme hatten auch andere von Russland besetzte ukrainische Gebiete heimgesucht. Auch im Süden Russlands wüteten sie. (AFP)

ISW: Sturm dämpft Kämpfe in der Südukraine

Ein Sturm über dem Schwarzen Meer bremst nach Ansicht von US-Experten das militärische Vorgehen entlang der Frontlinie in der Ukraine. Die Kampfhandlungen seien aber nicht vollständig zum Erliegen gekommen, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington am Montag (Ortszeit) mit. Sowohl die russischen als auch die ukrainischen Streitkräfte setzten ihre Bodenangriffe trotz Schnees und schlechter Sichtverhältnisse fort, allerdings etwas langsamer.

Aufgrund der gefährlichen Bedingungen im Schwarzen Meer sei Russland gezwungen gewesen, seine Marineschiffe und Raketenträger zurückzuziehen, hieß es unter Berufung auf die ukrainische Marine. Ein russischer Militärblogger habe zudem vor einer erhöhten Gefahr durch Seeminen gewarnt, da der Sturm Minen im gesamten nordwestlichen Schwarzen Meer verstreut habe. Der Sturm habe auch Eisenbahnlinien beschädigt, was die Logistik der russischen Streitkräfte auf der besetzten Krim und in der Südukraine beeinträchtigen könne.

Die ukrainischen Truppen hätten die schlechten Sichtverhältnisse genutzt, um ihre Stellungen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro zu festigen, hieß es unter Berufung auf russische Militärblogger. Es sei zu erwarten, dass beide Seiten im Winter wegen der erschwerten Bedingungen und mangelnden Möglichkeiten etwa bei der Luftaufklärung den Fokus verstärkt auf Bodenoperationen legen. (dpa)

Frau von Kiews Geheimdienstchef soll vergiftet worden sein

In der Ukraine soll Medienberichten zufolge die Ehefrau von Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow vergiftet worden sein. Sie habe nach mehreren Tagen Übelkeit ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen, meldeten mehrere ukrainische Medien übereinstimmend am Dienstag. Demnach sei die Frau mit Schwermetallen vergiftet worden, die im Alltag unüblich seien. Ermittlungen wegen Mordversuchs seien aufgenommen worden. Offiziell gibt es noch keine Bestätigung dazu.

Budanow zufolge leben die beiden seit dem russischen Einmarsch vor über 21 Monaten aus Sicherheitsgründen rund um die Uhr zusammen. Der Budanow unterstehende Militärgeheimdienst ist für eine Reihe von erfolgreichen Sabotageakten und Attentaten in den russisch besetzten Gebieten und Russland selbst verantwortlich. (dpa)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 143,63 Mrd. EUR
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Australien
0,43
Österreich
1,64
Belgien
1,5
Bulgarien
0,45
Kanada
4,02
Kroatien
0,17
Zypern
0,057
Tschechien
1,07
Dänemark
1,61
Estland
0,38
Finnland
0,93
Frankreich
7,66
Deutschland
13,33
Griechenland
0,68
Ungarn
0,45
Irland
0,75
Italien
5,44
Japan
1,05
Lettland
0,38
Litauen
0,46
Luxemburg
0,19
Malta
0,03
Niederlande
4,07
Neuseeland
0,021
Norwegen
1,24
Polen
5,02
Portugal
0,96
Südkorea
0,099
Rumänien
0,57
Slowakei
0,53
Slowenien
0,19
Spanien
4,43
Schweden
1,99
Schweiz
0,24
Türkei
0,062
UK
8,31
USA
73,18 Mrd. EUR
China
0,0021
Taiwan
0,065
Indien
0,0019
Mehr anzeigen
Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2002 bis zum 15.1.2023.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

Auch wirtschaftlich hat die Invasion der Ukraine starke Folgen. Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro zum US-Dollar können einen interessanten Anhaltspunkt zur Bewertung liefern:

Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro
Die Grafiken zeigen die Umrechnungskurse vom russischen Rubel (RUB) und Euro (EUR), jeweils zu US-Dollar (USD). Der Dollar ist die globale Leitwährung, an dem sich alle anderen Währungen orientieren – auch der Euro.
Daten: Yahoo Finance

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Woher stammen die Daten?

Quelle der Karte zu russischen Angriffen:

Die Vormarsch- und Angriffsgebiete auf der Karte stammen vom Institute for the Study of War, einem unabhängigen amerikanischen Think Tank, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kriegsbewegungen transparent aufzuzeigen. Dabei werden verschiedene Berichte von Aufklärungsdiensten und Medien miteinander angeglichen und verifiziert.

Die Quellen sind für jeden Tag auf deren Webseite nachvollziehbar. Auf der Karte fassen wir täglich die wichtigsten Orte und Entwicklungen in dem Konfliktgebiet zusammen. Sie zeigt umkämpfte Gebiete, Bewegungen von Truppen und Ereignisse im Kriegsgebiet.

Erklärung der Karten-Legende:

Von einem Vormarschgebiet sprechen wir, wenn russische Streitkräfte ein Gebiet so weit unter Kontrolle haben, dass sie dort militärische Infrastruktur platzieren können, zum Beispiel kleinere Feldkrankenhäuser oder Logistikzentren. Ein weiterer Indikator für ein russisches Vormarschgebiet ist die Abwesenheit von ukrainischem Militär. Die militärische Definition dieses Begriffs lautet: „russisch kontrolliert“. Er bedeutet aber nicht, dass Russland jeden Ort auf der Karte überwacht, etwa abseits der großen Städte und Straßen, oder vor Ort umfassende militärische Kontrolle ausübt. Oft ist die Lage außerdem unklar oder fragil. Deshalb sprechen wir von Vormarsch- statt von kontrollierten Gebieten.

Angriffe markieren in der Karte Bereiche, in die russisches Militär vordringt. Meist finden dort aktive Kämpfe zwischen russischem und ukrainischem Militär statt. Ukrainische Rückgewinne wiederum sind Gebiete, in denen die russische Armee zuvor aktiv war, in der es nun aber keine nennenswerte russische Militärpräsenz mehr gibt. Dann hat die Ukraine das Gebiet wieder zurückerhalten. Ob das durch Kämpfe geschah oder Russland die Truppen eigeninitiativ abgezogen hat, spielt für die Kennzeichnung als Rückgewinn keine Rolle.

Quelle der Pfeile zu den Truppenbewegungen:

Die Pfeile, die die Bewegungen von Truppen symbolisieren, stammen von Rochan Consulting. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse von Kriegsgeschehnissen spezialisiert und publiziert einen täglichen Bericht zum aktuellen Geschehen in der Ukraine. Wir fassen täglich die von den Analyst:innen verifizierten Truppenbewegungen zusammen. Die Pfeile zeigen ungefähre Bewegungen, nicht exakte Routen. Außerdem fassen wir manche Truppenbewegungen zu einem Pfeil zusammen, damit die grundsätzlichen Bewegungen in der Karte erkennbar bleiben. Neue Daten gibt es an den meisten, aber nicht an allen Tagen.

Daten zu wöchentlichen Angriffen

Die Daten zu Angriffen in der Ukraine stammen von der Non-Profit-Organisation Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), die sämtliche Berichte aus Medien, von Regierungsorganisationen und lokalten Partnern vor Ort sammeln und auswerten. Die Angriffe werden in Kategorien eingeteilt. Als Bodenkämpfe gelten direkte Zusammenstöße beider Kriegsparteien. Unterkategorien sind Rückeroberungen oder Gebietsgewinne der Separatisten. Neben Raketen- und Artillerieangriffen werden Luftangriffe und Drohnenangriffe gezählt. Als weitere Unterkategorie gibt es Explosionen von Landminen, die selten einer Partei zugeordnet werden. Ebenfalls gezählt werden gezielte Übergriffe aus Zivilisten wie Folter oder Vergewaltigung.

Das Team

Johannes Bauer
Recherche
Eric Beltermann
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Nina Breher
Recherche, Text, Koordination
Tamara Flemisch
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Farangies Ghafoor
Recherche
Manuel Kostrzynski
Design
Hendrik Lehmann
Recherche, Konzept, Koordination
David Meidinger
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Lennart Tröbs
Design
Helena Wittlich
Recherche und Text
Veröffentlicht am 1. März 2022.
Zuletzt aktualisiert am 26. Mai 2023.