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Krieg in der Ukraine

Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 06. Juni, 12:08 Uhr

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
814
letzte Woche, 800 in der Vorwoche
250
500
750
Russische
Invasion
814
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 26.5., letzte Aktualisierung: 6.6. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird zunehmend auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
Russische
Invasion
688
200
66
Bodenkämpfe (beider Armeen)
50
100
150
Russische
Invasion
52
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 26.5., letzte Aktualisierung: 6.6. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Rheinmetall bekommt weiteren Panzerauftrag für die Ukraine

Der Rüstungskonzern Rheinmetall bereitet weitere Panzer für den Transport in die Ukraine vor. Man habe einen Auftrag vom Bundesverteidigungsministerium über 20 Schützenpanzer Marder bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag an seinem Produktionsstandort in Unterlüß (Niedersachsen) mit. Die Fahrzeuge sollen bis Ende Juli an das von Russland angegriffene Land geliefert werden.

40 Marder wurden bereits geliefert, 20 davon von Rheinmetall und 20 aus Beständen der Bundeswehr. Außerdem bietet Rheinmetall 60 weitere Marder an, die noch aufbereitet werden müssen.

Der Marder wird seit Anfang der 70er Jahre von der Bundeswehr genutzt. Er wird schrittweise durch den Nachfolgepanzer Puma ersetzt. Für die Ukraine bereitet Rheinmetall alte Panzer so auf, dass sie sich für den Fronteinsatz eignen.

Ebenfalls bis Ende Juli soll die erste Charge über 10.000 Schuss 35-Millimeter-Munition für den Flugabwehr-Panzer Gepard verschickt werden, die in der Ukraine dringend gebraucht wird. Insgesamt hat Rheinmetall einen Vertrag über die Lieferung von 300.000 Schuss. Außerdem will Rheinmetall in dem osteuropäischen Staat Fuchs-Transportpanzer herstellen. (dpa)

John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, bei einem Pressebriefing am Dienstag im Weißen Haus.
Medien über US-Geheimdiensterkenntnisse: Spuren führen offenbar nach Russland

US-Geheimdiensterkenntnisse deuten einem Medienbericht zufolge daraufhin, dass Russland hinter der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine steckt. Das meldet der Sender NBC News.

Die US-Regierung erwartet nach dem Dammbruch „erheblichen Schaden“ für die Menschen in der Ukraine und die Region. Wir wissen, dass es Opfer gibt, darunter wahrscheinlich auch viele Tote, auch wenn es sich um erste Berichte handelt und wir das im Moment noch nicht beziffern können“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag im Weißen Haus.

John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, bei einem Pressebriefing am Dienstag im Weißen Haus.
John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, bei einem Pressebriefing am Dienstag im Weißen Haus. Credit: Reuters/Evelyn Hockstein

Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend sagen, was passiert ist“, fügte er hinzu. Neben dem Verlust von Menschenleben könnte die Zerstörung des Kraftwerks auch verheerende Auswirkungen auf die Energiesicherheit der Ukraine haben, warnte er. (dpa)

Südukrainischer Zoo nach Dammbruch überflutet - Tiere wohl tot

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine leiden auch viele Tiere unter den Überschwemmungen. So soll in der Stadt Nowa Kachowka ein Zoo mit etwa 300 Tieren überflutet worden sein, wie die Zeitung „Ukrajinska Prawda“ am Dienstag berichtete. Die Besitzerin gehe davon aus, dass praktisch alle Tiere - darunter Affen, Esel und Ponys - bei der Flut getötet worden seien, hieß es weiter. (dpa)

Finnland weist neun russische Diplomaten aus

Finnland kündigt die Ausweisung von neun Diplomaten an, die an der russischen Botschaft in Helsinki arbeiten. Das finnische Präsidialamt wirft ihnen vor, in geheimdienstlicher Mission unterwegs zu sein. Das verstoße gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, eine wichtige Rechtsgrundlage im Diplomatenrecht. (Reuters)

Ukraine und Russland wollen Sicherheitsrat zu Damm einschalten

Die Ukraine und Russland fordern jeweils eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Dammbruch. „Wir betrachten die Sprengung des Staudamms durch die Russische Föderation als einen terroristischen Akt gegen kritische ukrainische Infrastrukturen“, heißt in einer Erklärung des Außenministeriums in Kiew. Russland will dagegen seinerseits eine derartige Sitzung einberufen, wie die Nachrichtenagentur RIA unter Verweis auf einen russischen Gesandten meldet. Eine Bestätigung der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Russland und der ukrainische Verbündete USA haben jeweils ein Veto-Recht im Rat. (Reuters)

Nationalgardist Jack Teixeira, der mutmaßlich geheime Dokumente über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine über die Plattform Discord verbreitet hat.
Ukrainische Taucher sollten Nord-Stream-Pipeline sabotieren - Regierungen waren bereits im Juni 2022 informiert

Offenbar wusste unter anderem die US-amerikanische Regierung bereits im Juni 2022, dass ukrainische Streitkräfte einen verdeckten Angriff auf die Nord-Stream-Pipeline planten. Das legen Geheimdienstberichte nahe, wie die "Washington Post" berichtet.

Demnach soll die Regierung unter Präsident Joe Biden drei Monate vor der Bombardierung der Erdgaspipeline durch Saboteure von einem engen Verbündeten erfahren haben, dass das ukrainische Militär einen Angriff auf das Unterwassernetz geplant hatte: Ein kleines Team von sechs Tauchern, das direkt dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte unterstellt war, soll dafür eingesetzt worden sein.

Einzelheiten des Plans wurden von einem europäischen Geheimdienst gesammelt und im Juni 2022 an die CIA weitergegeben. Sie liefern einige der bisher konkretesten Anhaltspunkte dafür, dass die ukrainische Regierung mit dem mutmaßlichen Angriff in der Ostsee in Verbindung stehen könnte.

Laut "Washington Post" sind die Berichte des europäischen Geheimdienstes Teil der über die Chat-Plattform Discord verbreiteten Dokumente, die mutmaßlich von Jack Teixeira, einem Mitglied der US-Nationalgarde, geleakt wurden. Die Zeitung erhielt eine Kopie von einem von Teixeiras Online-Freunden.

Nationalgardist Jack Teixeira, der mutmaßlich geheime Dokumente über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine über die Plattform Discord verbreitet hat.
Nationalgardist Jack Teixeira, der mutmaßlich geheime Dokumente über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine über die Plattform Discord verbreitet hat. Credit: Stefani Reynolds/AFP

Der Geheimdienstbericht basiert auf Informationen, die von einer Person in der Ukraine stammen. Obwohl die Informationen der Quelle offenbar nicht sofort bestätigt werden konnten, teilte die CIA den Bericht im vergangenen Juni mit Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Die Details des geplanten Angriffs auf die Pipeline, darunter die Anzahl der Agenten und die Angriffsmethoden, zeigten, dass die westlichen Verbündeten seit fast einem Jahr eine Grundlage für den Verdacht hatten, dass Kiew an den Sabotageakten beteiligt war - so die "Washington Post".

Beamte in mehreren Ländern bestätigten, dass die auf Discord veröffentlichte Zusammenfassung der Informationen genau den Informationen entspricht, die der europäische Dienst der CIA übergab.

Ukrainische Beamte, die bisher eine Beteiligung ihres Landes am Nord-Stream-Angriff bestritten haben, reagierten nicht auf eine Anfrage der "Washington Post", um Stellung zu beziehen. Das Weiße Haus und die CIA wollten sich ebenfalls nicht in Einzelheiten dazu äußern.


Am 26. September 2022 haben drei schwere Unterwasserexplosionen Lecks an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 verursacht. Einige Beamte der Biden-Regierung hatten ursprünglich den Verdacht geäußert, dass Russland die Schuld an den Explosionen trage.

Der europäische Geheimdienst stellte klar, dass es sich bei den potenziellen Angreifern nicht um abtrünnige ukrainische Agenten handelte. Alle Beteiligten unterstanden direkt General Valerii Zaluzhnyi, dem ranghöchsten Militäroffizier des Landes. Offenbar hatte er den Auftrag erhalten hatte, damit der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts von der Operation erfuhr, so der Geheimdienstbericht. (Tsp)

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag beim Internationalen WDR-
Idee einer Europäischen Armee: Scholz zurückhaltend, von der Leyen überzeugt

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zurückhaltend zur Idee einer Armee der Europäischen Union geäußert. „Wir sollten erstmal das tun, was jetzt ansteht“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim WDR-„Europaforum“ in Berlin.

Es sei zunächst einmal nötig, die europäische Zusammenarbeit bei der Rüstungsproduktion zu stärken, um sie effizienter zu machen. Außerdem könne die Sicherheit in Europa nur durch transatlantische Kooperation gewährleistet werden, betonte Scholz mit Blick auf die Nato. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es darum geht, die transatlantische Zusammenarbeit und die Nato zu stärken.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von Leyen unterstützte bei der Veranstaltung dagegen die Idee einer „Armee der Europäer“. „Ganz viele Mitgliedstaaten sind selbstverständlich in der Nato“, sagte von der Leyen. „Aber die Nato ist nicht überall. Und es gibt durchaus Szenarien, wo die Europäische Union gefragt ist. Und da müssen wir in der Lage sein, auch aktiv zu handeln.“

Die große und schwierige Frage sei, wer die Entscheidung über den Einsatz einer europäischen Armee treffe. (dpa)

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag beim Internationalen WDR-
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag beim Internationalen WDR-"Europaforum" in Berlin Credit: Kay Nietfeld/dpa

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 143,63 Mrd. EUR
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Australien
0,43
Österreich
1,64
Belgien
1,5
Bulgarien
0,45
Kanada
4,02
Kroatien
0,17
Zypern
0,057
Tschechien
1,07
Dänemark
1,61
Estland
0,38
Finnland
0,93
Frankreich
7,66
Deutschland
13,33
Griechenland
0,68
Ungarn
0,45
Irland
0,75
Italien
5,44
Japan
1,05
Lettland
0,38
Litauen
0,46
Luxemburg
0,19
Malta
0,03
Niederlande
4,07
Neuseeland
0,021
Norwegen
1,24
Polen
5,02
Portugal
0,96
Südkorea
0,099
Rumänien
0,57
Slowakei
0,53
Slowenien
0,19
Spanien
4,43
Schweden
1,99
Schweiz
0,24
Türkei
0,062
UK
8,31
USA
73,18 Mrd. EUR
China
0,0021
Taiwan
0,065
Indien
0,0019
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Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2002 bis zum 15.1.2023.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

Auch wirtschaftlich hat die Invasion der Ukraine starke Folgen. Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro zum US-Dollar können einen interessanten Anhaltspunkt zur Bewertung liefern:

Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro
Die Grafiken zeigen die Umrechnungskurse vom russischen Rubel (RUB) und Euro (EUR), jeweils zu US-Dollar (USD). Der Dollar ist die globale Leitwährung, an dem sich alle anderen Währungen orientieren – auch der Euro.
Daten: Yahoo Finance

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Woher stammen die Daten?

Quelle der Karte zu russischen Angriffen:

Die Vormarsch- und Angriffsgebiete auf der Karte stammen vom Institute for the Study of War, einem unabhängigen amerikanischen Think Tank, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kriegsbewegungen transparent aufzuzeigen. Dabei werden verschiedene Berichte von Aufklärungsdiensten und Medien miteinander angeglichen und verifiziert.

Die Quellen sind für jeden Tag auf deren Webseite nachvollziehbar. Auf der Karte fassen wir täglich die wichtigsten Orte und Entwicklungen in dem Konfliktgebiet zusammen. Sie zeigt umkämpfte Gebiete, Bewegungen von Truppen und Ereignisse im Kriegsgebiet.

Erklärung der Karten-Legende:

Von einem Vormarschgebiet sprechen wir, wenn russische Streitkräfte ein Gebiet so weit unter Kontrolle haben, dass sie dort militärische Infrastruktur platzieren können, zum Beispiel kleinere Feldkrankenhäuser oder Logistikzentren. Ein weiterer Indikator für ein russisches Vormarschgebiet ist die Abwesenheit von ukrainischem Militär. Die militärische Definition dieses Begriffs lautet: „russisch kontrolliert“. Er bedeutet aber nicht, dass Russland jeden Ort auf der Karte überwacht, etwa abseits der großen Städte und Straßen, oder vor Ort umfassende militärische Kontrolle ausübt. Oft ist die Lage außerdem unklar oder fragil. Deshalb sprechen wir von Vormarsch- statt von kontrollierten Gebieten.

Angriffe markieren in der Karte Bereiche, in die russisches Militär vordringt. Meist finden dort aktive Kämpfe zwischen russischem und ukrainischem Militär statt. Ukrainische Rückgewinne wiederum sind Gebiete, in denen die russische Armee zuvor aktiv war, in der es nun aber keine nennenswerte russische Militärpräsenz mehr gibt. Dann hat die Ukraine das Gebiet wieder zurückerhalten. Ob das durch Kämpfe geschah oder Russland die Truppen eigeninitiativ abgezogen hat, spielt für die Kennzeichnung als Rückgewinn keine Rolle.

Quelle der Pfeile zu den Truppenbewegungen:

Die Pfeile, die die Bewegungen von Truppen symbolisieren, stammen von Rochan Consulting. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse von Kriegsgeschehnissen spezialisiert und publiziert einen täglichen Bericht zum aktuellen Geschehen in der Ukraine. Wir fassen täglich die von den Analyst:innen verifizierten Truppenbewegungen zusammen. Die Pfeile zeigen ungefähre Bewegungen, nicht exakte Routen. Außerdem fassen wir manche Truppenbewegungen zu einem Pfeil zusammen, damit die grundsätzlichen Bewegungen in der Karte erkennbar bleiben. Neue Daten gibt es an den meisten, aber nicht an allen Tagen.

Daten zu wöchentlichen Angriffen

Die Daten zu Angriffen in der Ukraine stammen von der Non-Profit-Organisation Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), die sämtliche Berichte aus Medien, von Regierungsorganisationen und lokalten Partnern vor Ort sammeln und auswerten. Die Angriffe werden in Kategorien eingeteilt. Als Bodenkämpfe gelten direkte Zusammenstöße beider Kriegsparteien. Unterkategorien sind Rückeroberungen oder Gebietsgewinne der Separatisten. Neben Raketen- und Artillerieangriffen werden Luftangriffe und Drohnenangriffe gezählt. Als weitere Unterkategorie gibt es Explosionen von Landminen, die selten einer Partei zugeordnet werden. Ebenfalls gezählt werden gezielte Übergriffe aus Zivilisten wie Folter oder Vergewaltigung.

Das Team

Johannes Bauer
Recherche
Eric Beltermann
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Nina Breher
Recherche, Text, Koordination
Tamara Flemisch
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Farangies Ghafoor
Recherche
Manuel Kostrzynski
Design
Hendrik Lehmann
Recherche, Konzept, Koordination
David Meidinger
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Lennart Tröbs
Design
Helena Wittlich
Recherche und Text
Veröffentlicht am 1. März 2022.
Zuletzt aktualisiert am 26. Mai 2023.