Die Berliner CDU konnte bei den Berliner Wiederholungswahlen ein historisch gutes Wahlergebnis erzielen, ein Drittel der Wahlberechtigten, die ihre Stimme abgegeben haben, stimmten für die Christdemokraten.
Es ist eine Zeitwende für die traditionell eher linksliberale Hauptstadt. Erstmals seit mehr als 20 Jahren sind die Christdemokraten stärkste Kraft. In jedem Berliner Wahlkreis hat die Partei hinzugewonnen, besonders stark in den Außenbezirken.
Im Süden Neuköllns ist der CDU-Zuwachs besonders deutlich. Am meisten Zugewinn erzielte die CDU in den Wahlkreisen Neukölln 4 und 6. Letzterer ist ausgerechnet der Wahlkreis der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Hier erzielte Kai Wegners Partei im Vergleich zu 2021 ganze 17,2 Prozentpunkte mehr. Im Nachbar-Wahlkreis Neukölln 4 haben die Christdemokraten den berlinweit stärksten Zuwachs mit 17,5 Prozentpunkten mehr als bei der Wahl 2021.
Die Stimmen-Zugewinne der CDU zeigen aber auch, wie gespalten der Bezirk ist, in dem Giffey lange Bezirksbürgermeisterin war. Im urbanen Norden des Bezirks gewann die CDU am wenigsten Prozentpunkte hinzu: 4,6 in Neukölln 2, 4,7 in Neukölln 2.
Weniger Zweitstimmen-Zugewinn für die neue stärkste Kraft in Berlin gab es nur im östlichen Teil Friedrichshains, dem Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg 5. Hier überzeugte die CDU nur 4,4 Prozent mehr Menschen als 2021.
Aggregiert man die Wahlergebnisse der Zweitstimmen auf Ebene der Berliner Bezirke, zeigt sich, dass die CDU besonders in Randbezirken stark hinzugewonnen hat. Aber auch in den anderen Bezirken verzeichneten die Berliner Christdemokraten sehr hohe Zuwächse.