Nachdem klar war, dass die Bundestagswahl 2025 vorgezogen Ende Februar stattfinden würde und nicht erst im September, mussten die Parteien sich sputen. In Eile stellten sie ihre Wahlprogramme zusammen; die Auswahl der Themen, die Menschen in Deutschland bewegen, ist groß.
Wie können sichere Arbeitsplätze garantiert, Steuerzahler:innen entlastet und Familien unterstützt werden? Sind Einwandernde in Deutschland willkommen – und wenn ja, welche? Benötigt die Ukraine weiterhin Unterstützung, womöglich mehr Waffen?
Mit solchen Fragen setzen sich Parteien in ihren Programmen auseinander. Den Wahlberechtigten im Land bleibt nur noch wenig Zeit zu entscheiden, wen sie am 23. Februar mit ihrer Stimme unterstützen möchten. Insgesamt wollen 41 Parteien und Vereinigungen bei der Wahl antreten.
Entscheidungshilfe bietet seit 2002 der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Das Online-Tool ermöglicht es, spielerisch die eigenen Überzeugungen mit den Positionen der Parteien abzugleichen. Laut bpb wurde der Wahl-O-Mat etwa vor der vergangenen Bundestagswahl 2021 rund 21 Millionen Mal befragt. Insgesamt sei er seit 2002 mehr als 130 Millionen Mal für Bundestags-, Landtags- oder Europawahlen genutzt worden.
Das Tool präsentiert auf Basis der Programme aller zur Wahl zugelassenen Parteien 38 Thesen, die Nutzende mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ bewerten können. Die Antworten werden anschließend mit den Wahlprogrammen abgeglichen und Übereinstimmungen ermittelt. Eine individuelle Gewichtung nach Themen ist möglich.
Hinter dem Wahl-O-Mat steht ein vierzigköpfiges Team aus Verantwortlichen der bpb, Jungwählerinnen und Jungwählern sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und politischer Bildung.
In einem mehrtägigen Workshop haben sie die Thesen aus den Programmen destilliert und den Parteien anschließend zur (freiwilligen) Beantwortung und Begründung vorgelegt. Die Begründungen werden ebenfalls im Wahl-O-Mat zu lesen sein. Wer möchte, findet über das Tool zudem weiterführende Informationen zu den einzelnen Parteien.
Auch das Team des Wahl-O-Mat musste dieses Mal deutlich zügiger arbeiten. Wie Projektleiterin Pamela Brandt dem Tagesspiegel kürzlich berichtete, dauerten die Vorbereitungen für das Tool normalerweise etwa ein Jahr.
Aktuell hat der Deutsche Bundestag 733 Mitglieder. Nach der Wahl im Februar werden es rund 100 weniger sein, denn die Wahlrechtsreform der Regierung aus dem März 2023 soll die Zahl der Abgeordneten auf 630 begrenzen.