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Berlins „coolste“ Orte

In diesen Nachbarschaften lässt es sich trotz Rekord-Hitze aushalten

36 Grad und es wird noch heißer – wo können Berliner sich erfrischen? Die kühlsten und windigsten Orte der Stadt auf einer interaktiven Karte.
36 Grad und es wird noch heißer – wo können Berliner sich erfrischen? Die kühlsten und windigsten Orte der Stadt auf einer interaktiven Karte.
Bild: IMAGO / Sabine Gudath

Was ist der coolste Ort in Berlin? Kreuzberg? Neukölln? Oder doch Treptow-Köpenick? Der Hauptstadt steht der heißeste Tag des Jahres bevor. Bei Wettervorhersagen von bis zu 39 Grad ist es dort cool, wo es besonders kühl ist. Da schneiden die hippen Innenstadtbezirke schlecht ab. Grunewald und Müggelsee belegen die vorderen Plätze.

Anders als die coolsten Orte der Stadt lassen sich die kühlsten ohne Diskussion bestimmen – anhand von Daten. Die Berliner Erfrischungskarte zeigt, wo in der Stadt es besonders kühl und schattig ist, und zwar für jede Tageszeit zwischen 10 bis 20 Uhr.

Sie zeigt: Gerade mittags lohnt sich ein Besuch im Grunewald. Das hat die Open Data Informationsstelle Berlin (ODIS) in Zusammenarbeit mit dem CityLAB Berlin ausgewertet. Die Daten stammen aus Sammlungen der Bezirke und Landesbehörden. Sie werden veröffentlicht, sodass jeder sie nutzen kann („Open Data“). Die Analysen zu kühlen und windigen Orten basieren auf Prognosen des Klimamodells der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen von 2014. Neuere Daten gibt es bisher nicht.

Die drei wichtigen Faktoren, die das Klima an einem Ort bestimmen, sind Temperatur, Wind und Schatten. Im Wald ist es dank des Schattens besonders kühl. Auch Wasser- und Grünflächen wirken sich positiv auf das Stadtklima aus. „Durch unterschiedliche Faktoren wie Bebauung, Topographie und Windgeschwindigkeiten kann es erhebliche Unterschiede innerhalb des Stadtgebietes geben“, sagt Max Eckert vom ODIS-Team. So seien Unterschiede von mehr als fünf Grad Celsius innerhalb der Stadt möglich.

Klassische Touristenorte wie die Hackeschen Höfe heizen sich im Laufe des Vormittags sehr auf. Auch in Schöneberg und Wilmersdorf dürfte es heiß werden. Das sonst so coole Kreuzberg landet ebenfalls auf den hinteren Plätzen. Wer den S-Bahn-Ring trotzdem nicht verlassen will, verzieht sich am besten in den Tiergarten. Hier ist es auch mittags um 14 Uhr noch kühl und windig.

Besonders spannend finden die ODIS-Entwickler die Schatten der Stadt, die in der Karte angezeigt werden können. Dank diesem Feature erweist sich die Karte auch an kühleren Tagen als nützlich. „Wer wissen möchte, ob der Balkon der neuen Wohnung nachmittags viel Sonne abbekommt, kann sich die Person für jede beliebige Berliner Adresse den Sonnenstand zwischen 10 und 20 Uhr anzeigen lassen“, sagt Eckert.

Was die Karte auch zeigt: die Trinkbrunnen in der Stadt. Knapp 200 gibt es mittlerweile. Auch Sitzbänke, Badestellen und Wasserspielplätze werden angezeigt. Wer also keinen kühlen Ort in seiner Nähe findet, dem zeigt die Erfrischungskarte vielleicht immerhin, wo in der Nachbarschaft eine Abkühlung zu finden ist.

Das Team

Tamara Flemisch
Webentwicklung
Helena Wittlich
Text & Recherche
Veröffentlicht am 20. Juli 2022.