Kühle Orte in Berlin:
Hier lässt es sich trotz Hitzewelle aushalten

Bis zu 39 Grad Hitze – wo können Berliner sich erfrischen? Die kühlsten, schattigsten und windigsten Orte der Stadt zu jeder Tageszeit auf einer interaktiven Karte.
Bis zu 39 Grad Hitze – wo können Berliner sich erfrischen? Die kühlsten, schattigsten und windigsten Orte der Stadt zu jeder Tageszeit auf einer interaktiven Karte.
Bild: IMAGO / Sabine Gudath

Was ist der coolste Ort in Berlin? Kreuzberg? Neukölln? Oder doch Treptow-Köpenick? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet diese Woche mit den bisher höchsten Temperaturen des Jahres 2025. Auch der Hauptstadt steht eine Hitzewelle bevor.

Bei Wettervorhersagen von bis zu 39 Grad am Mittwoch ist es dort cool, wo es kühl ist. Und da schneiden die hippen Innenstadtbezirke schlecht ab. Anders als die coolsten Orte der Stadt lassen sich die kühlsten ohne Diskussion bestimmen – anhand von Daten. Die Berliner Erfrischungskarte zeigt, wo in der Stadt es besonders kühl und schattig ist, und zwar für jede Tageszeit zwischen 10 bis 20 Uhr.

Sie zeigt: Gerade mittags lohnt sich ein Besuch im Grunewald. Das hat die Open Data Informationsstelle Berlin (ODIS) in Zusammenarbeit mit dem CityLAB Berlin ausgewertet. Die Daten stammen aus Sammlungen der Bezirke und Landesbehörden. Sie werden veröffentlicht, sodass jeder sie nutzen kann („Open Data“). Die Analysen zu kühlen und windigen Orten basieren auf Prognosen des Klimamodells der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen von 2014. Neuere Daten gibt es bisher nicht.

Die drei wichtigen Faktoren, die das Klima an einem Ort bestimmen, sind Temperatur, Wind und Schatten. Im Wald ist es dank des Schattens besonders kühl. Auch Wasser- und Grünflächen wirken sich positiv auf das Stadtklima aus. „Durch unterschiedliche Faktoren wie Bebauung, Topographie und Windgeschwindigkeiten kann es erhebliche Unterschiede innerhalb des Stadtgebietes geben“, sagt Max Eckert vom ODIS-Team. So seien Unterschiede von mehr als fünf Grad Celsius innerhalb der Stadt möglich.

Klassische Touristenorte wie die Hackeschen Höfe heizen sich im Laufe des Vormittags sehr auf. Auch in Schöneberg und Wilmersdorf dürfte es heiß werden. Das sonst so coole Kreuzberg landet ebenfalls auf den hinteren Plätzen. Wer den S-Bahn-Ring trotzdem nicht verlassen will, verzieht sich am besten in den Tiergarten. Hier ist es auch mittags um 14 Uhr noch kühl und windig.

Besonders spannend finden die ODIS-Entwickler die Schatten der Stadt, die in der Karte angezeigt werden können. Dank diesem Feature erweist sich die Karte auch an kühleren Tagen als nützlich. „Wer wissen möchte, ob der Balkon der neuen Wohnung nachmittags viel Sonne abbekommt, kann sich für jede beliebige Berliner Adresse den Sonnenstand zwischen 10 und 20 Uhr anzeigen lassen“, sagt Eckert.

Was die Karte auch zeigt: die Trinkbrunnen in der Stadt. Knapp 200 gibt es mittlerweile. Auch Sitzbänke, Badestellen und Wasserspielplätze werden angezeigt. Wer also keinen kühlen Ort in seiner Nähe findet, dem zeigt die Erfrischungskarte vielleicht immerhin, wo in der Nachbarschaft eine Abkühlung oder ein schattiges Plätzchen zu finden ist.