Interaktive Wahlanalyse zu Brandenburg:
Rote Städte, blaues Land
SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke hat zwar die Wahl gewonnen, seine ursprünglichen Koalitionspartner – bisher regierte er zusammen mit CDU und Grünen – aber verloren.
Während die Grünen nicht mehr im Landtag vertreten sind, reicht es Woidkes Partei mit dem schlechten Wahlergebnis der CDU nicht für eine Mehrheit: SPD und CDU kommen auf genau gleich viele Stimmen wie BSW und AfD zusammen.
Sitzverteilung für Brandenburg
Sitze
Eine Koalition mit der AfD haben alle Parteien ausgeschlossen. Somit kommt es nun auf das BSW an. Rein rechnerisch hätten SPD und BSW die Mehrheit. Auch könnten SPD, CDU und BSW ein Dreierbündnis eingehen.
Verzerrte Wahrnehmung
Insgesamt dürfte die Regierungsbildung durch den Erfolg der AfD im ganzen Land schwierig werden – auch wenn die Gemeindewahlkarten der Gewinner die rechte Partei stärker wirken lassen, als sie letztendlich ist.
Die AfD siegte zwar in sehr vielen, aber sehr kleinen Gemeinden. Die SPD schnitt dafür in Städten besser ab. Dort leben wesentlich mehr Menschen, die Fläche auf der Karte ist aber kleiner.
Die roten Flecken auf Brandenburgs Wahlkarte sind Städte. Außerdem scheint die AfD in Regionen, wo die Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre positiv war, eher schlecht abgeschnitten zu haben.
Es dürfte von mehreren Faktoren abhängen, warum sich die Menschen in bestimmten Regionen gegen die AfD entschieden haben, wie etwa in der Gegend südwestlich von Potsdam. Sicher ist, dass es die AfD in Brandenburgs Städten schwerer hatte als im Rest des Landes.