Es klingt paradox: Der Handel mit nicht gezahlten Schulden floriert. Kann jemand beispielsweise seinen Wohnungskredit nicht mehr zurückzahlen, verkaufen Banken die offenen Schulden an Investoren in aller Welt.
Die sogenannten faulen Kredite haben sich seit der Jahrtausendwende von einer Gefahr für das Wirtschaftssystem zu einem lukrativen Finanzmarktprodukt entwickelt. Die Europäische Union fördert den Handel aktiv.
In der Bankenkrise 2008 hatten Kredite, die nicht mehr abbezahlt wurden, große Teile der Weltwirtschaft in Abgründe gestürzt. In Ländern wie Italien und Griechenland kollabierten die Immobilienmärkte. Mittlerweile verschaffen faule Kredite Investoren in aller Welt hohe Gewinne. Am Handel mit ihnen zeigt sich, dass die Finanzkrise Europas Finanzmärkte noch immer im Griff hält – und sie für immer verändert hat.
Sobald eine Bank faule Kredite verkauft hat, belasten sie ihre Bilanz nicht mehr. Dann verschwinden die nicht gezahlten Forderungen aus den Bereichen des Finanzmarkts, die der Bankenaufsicht unterliegen – hinein in ein Schattenbanksystem, in dem komplizierte Firmengeflechte nicht selten in Steueroasen führen. Im Rahmen unserer europäischen Recherche zum Wohnungsmarkt erklären wir, wie das Geschäft funktioniert.
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