Temperaturmonitor:
Sind die Temperaturen in Deutschland gerade normal?

Heute bis zu 28°C in Deutschland, im Tagesmittel 19°C:
sehr warm
für einen Tag im Juni
Der ist bisher 0,46°C wärmer
Juni
Jun 1881
Jun 1900
Jun 1920
Jun 1940
Jun 1960
Jun 1980
Jun 2000
Jun 2025
Jun 1881
Jun 1950
Jun 2025
–4°C
–2°C
+2°C
+4°C Abweichung
Durchschnitts-
Temp. Juni,
1881 - 2025
Jun 2025
+0,46°C
Jun 1917
+3,1°C
Jun 1923
–4,5°C
Monatsvergleich
Jun 2025
+0,46°C
Jahresvergleich
2024
+2,5°C

Um ein Grad hat sich die Erde nach NASA-Berechnungen erwärmt. Berechnungen der Universität Berkeley zufolge sind es sogar 1,3 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Stoppt man diese Erwärmung nicht, da sind sich Hunderte Expert*innen des Weltklimarats IPCC einig, führt das zu starkem Leid bei Menschen und Natur.

Der Temperatur-Monitor soll einen groben Eindruck vermitteln, wie „normal“ das Wetter gerade ist. Durch den langjährigen Vergleich ergibt sich ein klimatischer Trend. Den zeigt obige Grafik. Sie zeigt stets für den aktuellen Monat alle vorherigen Vergleichsmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und lässt sich auf Durchschnittstemperaturen umschalten.

War der Monat in einem Jahr wärmer als der langjährige Durchschnitt, ist er rot. War der Vergleichsmonat kälter, ist er blau. Je länger der Balken, desto höher die Abweichung. Über die Jahre häufen sich die roten Monate. Die Abweichung wird stärker. Es wird langfristig immer häufiger immer heißer.

Wie heiss wird es künftig in Deutschland?

Temperaturprognosen bis 2100
Entwicklung der Durchschnittstemperatur in Deutschland im Vergleich zum vor­industriellen Niveau. Die Prognosen basieren auf Modell­szenarien des International Panel on Climate Change (IPCC).
Daten: Berkeley University

Im Worst-Case-Szenario der Berechnungen betrüge der durchschnittliche Temperaturanstieg im Jahr 2100 über sechs Grad. In Berlin wäre es damit heißer als heute in Madrid. Schon heute liegt die Erderwärmung in Deutschland laut Berkeley bei 2,3 Grad. Das liegt daran, dass Landgebiete sich etwa doppelt so schnell erwärmen wie der globale Mittelwert, der logischerweise zu 70 Prozent aus Meerestemperaturen berechnet wird.

Wo herrscht in Deutschland gerade Dürre?

Trockenheit in den letzten 14 Tagen im Zeitverlauf
 
ungewöhnliche Trockenheit
 
moderate Dürre
 
schwere Dürre
 
extreme Dürre
 außergewöhnliche Dürre
Bodenfeuchte im Vergleich mit dem jährlichen Verlauf im Referenzzeitraum 1951-2015. Je größer die Abweichung vom Mittel, desto höher die Warnstufe für diesen Ort. Daten: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Eine Folge einer immer heißer werdenden Welt ist Wassermangel. Der führt zu Dürre im Boden. In Deutschland könnte das in Zukunft zum Problem werden, vor allem für Landwirt*innen, die immer schlechtere Ernten einfahren.

Wer ist verantwortlich?

Pro-Kopf-CO₂-Emissionen in Tonnen
0
0.5
1
2
4
8
Daten: Our World in Data/Global Carbon Project

Wer die Hauptverursacher von Emissionen sind, unterscheidet sich global extrem. Allen voran: die westlichen Industrienationen. Ihr Pro-Kopf-CO₂-Ausstoß übersteigt den Ausstoß afrikanischer Staaten in der Regel um ein Vielfaches. Vor allem im historischen Vergleich fallen westliche Staaten durch einen überproportionalen Ausstoß von CO₂ auf.

Welche Länder seit 1850 am meisten CO₂ ausgestoßen haben
Länder nach kumuliertem CO₂-Ausstoß im Zeitraum 1850 bis 2021 in Gigatonnen CO₂. Die Grafik enthält nur Emissionen fossiler Brennstoffe, nicht die der Landnutzung.
Daten: Global Carbon Project/Carbon Brief

Die Klimaschulden der westlichen Länder steigen immer weiter. Vor Jahren warnten Experten bereits, dass diese nur noch durch negative CO₂-Emissionen, etwa Landumwandlungen oder neue Technologien, die CO₂ aus der Atmosphäre holen, bezahlt werden können.

Wer trägt die Risiken?

Climate Risk Index Score
100
80
60
40
20
0
geringstes Risiko
höchstes Risiko
Daten: Germanwatch

Der Globale Klima-Risiko-Index zeigt, wie stark Länder von Wetterextremen wie Überschwemmungen, Stürmen, Hitzewellen du Überschwemmungen bereits jetzt betroffen sind. Hier steigt das Risiko bei fortschreitendem Klima. Viele afrikanische Staaten, aber auch einige Länder Europas sind durch die Klimakrise besonders verwundbar.

Wie hängen CO₂-Konzentration und Wetter zusammen?

Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre steigt seit Jahren nicht nur, sondern steigt immer schneller an. Hinzu kommen weitere Klimagase wie Methan oder Lachgas, die den Klimawandel beschleunigen. CO₂ wird vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt.

Wie sich das globale Klima erwärmt
Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur. Dargestellt werden Monatsmittel, Jahresmittel und 30-Jahresmittel.
Daten: Berkeley University

Das Ansteigen der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre bleibt nicht folgenlos. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist die globale Durchschnittstemperatur bereits etwa 1-1,3 Grad Celsius angestiegen. Wie man die Steigerung berechnet, hängt davon ab, wie lange der Zeitraum ist, über den man mittelt. Die obere Grafik zeigt das sehr gut: Während die Werte pro Monat stark schwanken, zeigen die Mittelwerte pro Jahr bereits eine deutlichere Tendenz. Ab belastbarsten zeit sich der Trend zeigt in Zeitspannen von 30 Jahren, die zur Differenzierung von Wetter und Klima verwendet werden. Seit den 1920er Jahren ist zwischen den 30-Jahres-Intervallen ein kontinuierlicher Temperaturanstieg zu beobachten: Das ist nicht mehr Wetter, sondern Klimawandel.