Temperaturmonitor:
Sind die Temperaturen in Deutschland gerade normal?
für einen Tag im Juni
Der
Temp. Juni,
Um ein Grad hat sich die Erde nach NASA-Berechnungen erwärmt. Berechnungen der Universität Berkeley zufolge sind es sogar 1,3 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Stoppt man diese Erwärmung nicht, da sind sich Hunderte Expert*innen des Weltklimarats IPCC einig, führt das zu starkem Leid bei Menschen und Natur.
Der Temperatur-Monitor soll einen groben Eindruck vermitteln, wie „normal“ das Wetter gerade ist. Durch den langjährigen Vergleich ergibt sich ein klimatischer Trend. Den zeigt obige Grafik. Sie zeigt stets für den aktuellen Monat alle vorherigen Vergleichsmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und lässt sich auf Durchschnittstemperaturen umschalten.
War der Monat in einem Jahr wärmer als der langjährige Durchschnitt, ist er rot. War der Vergleichsmonat kälter, ist er blau. Je länger der Balken, desto höher die Abweichung. Über die Jahre häufen sich die roten Monate. Die Abweichung wird stärker. Es wird langfristig immer häufiger immer heißer.
Wie heiss wird es künftig in Deutschland?
Daten: Berkeley University
Im Worst-Case-Szenario der Berechnungen betrüge der durchschnittliche Temperaturanstieg im Jahr 2100 über sechs Grad. In Berlin wäre es damit heißer als heute in Madrid. Schon heute liegt die Erderwärmung in Deutschland laut Berkeley bei 2,3 Grad. Das liegt daran, dass Landgebiete sich etwa doppelt so schnell erwärmen wie der globale Mittelwert, der logischerweise zu 70 Prozent aus Meerestemperaturen berechnet wird.
Wo herrscht in Deutschland gerade Dürre?
Eine Folge einer immer heißer werdenden Welt ist Wassermangel. Der führt zu Dürre im Boden. In Deutschland könnte das in Zukunft zum Problem werden, vor allem für Landwirt*innen, die immer schlechtere Ernten einfahren.
Wer ist verantwortlich?
Wer die Hauptverursacher von Emissionen sind, unterscheidet sich global extrem. Allen voran: die westlichen Industrienationen. Ihr Pro-Kopf-CO₂-Ausstoß übersteigt den Ausstoß afrikanischer Staaten in der Regel um ein Vielfaches. Vor allem im historischen Vergleich fallen westliche Staaten durch einen überproportionalen Ausstoß von CO₂ auf.
Daten: Global Carbon Project/Carbon Brief
Die Klimaschulden der westlichen Länder steigen immer weiter. Vor Jahren warnten Experten bereits, dass diese nur noch durch negative CO₂-Emissionen, etwa Landumwandlungen oder neue Technologien, die CO₂ aus der Atmosphäre holen, bezahlt werden können.
Wer trägt die Risiken?
Der Globale Klima-Risiko-Index zeigt, wie stark Länder von Wetterextremen wie Überschwemmungen, Stürmen, Hitzewellen du Überschwemmungen bereits jetzt betroffen sind. Hier steigt das Risiko bei fortschreitendem Klima. Viele afrikanische Staaten, aber auch einige Länder Europas sind durch die Klimakrise besonders verwundbar.
Wie hängen CO₂-Konzentration und Wetter zusammen?
Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre steigt seit Jahren nicht nur, sondern steigt immer schneller an. Hinzu kommen weitere Klimagase wie Methan oder Lachgas, die den Klimawandel beschleunigen. CO₂ wird vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt.
Daten: Berkeley University
Das Ansteigen der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre bleibt nicht folgenlos. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist die globale Durchschnittstemperatur bereits etwa 1-1,3 Grad Celsius angestiegen. Wie man die Steigerung berechnet, hängt davon ab, wie lange der Zeitraum ist, über den man mittelt. Die obere Grafik zeigt das sehr gut: Während die Werte pro Monat stark schwanken, zeigen die Mittelwerte pro Jahr bereits eine deutlichere Tendenz. Ab belastbarsten zeit sich der Trend zeigt in Zeitspannen von 30 Jahren, die zur Differenzierung von Wetter und Klima verwendet werden. Seit den 1920er Jahren ist zwischen den 30-Jahres-Intervallen ein kontinuierlicher Temperaturanstieg zu beobachten: Das ist nicht mehr Wetter, sondern Klimawandel.