Am Morgen des 8. April 2021 tritt Joe Biden vor die Presse. Die Waffengewalt in diesem Land, sagt der US-Präsident, sei „an international embarrassment“, eine internationale Peinlichkeit, ein Schandfleck für die USA. Und der Demokrat wird noch deutlicher: Eine „Epidemie der Waffengewalt“ suche das Land heim.
2021 starben im Schnitt 57 US-Bürger durch Waffengewalt – pro Tag. Damit stellte das Jahr den Höhepunkt einer traurigen Entwicklung dar, aber noch lange nicht den Schlusspunkt. Laut der NGO Gun Violence Archive belief sich die Zahl der durch Schusswaffen getöteten Menschen in den USA allein in den Jahren 2016 bis 2022 auf 122.100. Hinzu kamen im selben Zeitraum noch einmal knapp 240.000 Verletzte.
Bei Kindern sind Schusswaffen seit dem Jahr 2020 sogar die Todesursache Nummer eins – noch vor Autounfällen und Krankheiten.