Wer führt in den Umfragen?
Die neuesten Sonntagsfragen zur Bundestagswahl 2025 im Trend

Wer liegt vorn im Wahlkampf? Alle Umfragen, alle historischen Wahlergebnisse und die Kanzlerfrage live in Grafiken.
Wer liegt vorn im Wahlkampf? Alle Umfragen, alle historischen Wahlergebnisse und die Kanzlerfrage live in Grafiken.
Daten: wahlrecht.de, Stand 20.06.2025

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, welche Partei würden Sie wählen? So oder so ähnlich lautet die Frage bei der Sonntagsfrage, der wohl bekanntesten Umfrage in Deutschland zur politischen Stimmung. Gerade im Wahlkampf gelten die aktuellen Umfragewerte als wichtiger Gradmesser, wie gut die einzelnen Parteien es schaffen, Stimmen zu sammeln.

Solche Umfragen werden von verschiedenen Instituten ermittelt, zum Beispiel Forschungsgruppe Wahlen, Infratest Dimap, Insa oder Yougov. Sie alle haben eine Fehlerquote, manchen wird eine politische Neigung unterstellt. Deswegen zeigen wir in unserem Tagesspiegel-Umfragetrend einen gewichteten Mittelwert verschiedener Institute.

So hoffen wir, die Schwankungen ein Stück weit auszugleichen. Um aktuelle Entwicklungen gut abzubilden, werden neuere Umfragen stärker berücksichtigt als ältere. Wie die Berechnung funktioniert, erklären wir unten („Über die Daten“).

In der folgenden Grafik können Sie stattdessen die einzelnen Ergebnisse der verschiedenen Institute und Umfragerunden einzeln erkunden. Dazu sehen Sie einen einfachen 30-Tage-Mittelwert aller Umfragen.

Nachdem die Ampel-Koalition zerbrochen ist, soll die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 stattfinden.

Neben der Sonntagsfrage zu den Parteien erheben einige Institute die sogenannte „Kanzlerfrage“. Darin geben die Befragten an, wen sie zur Kanzlerin oder zum Kanzler wählen würden, wenn es eine direkte Kanzlerwahl in Deutschland gäbe. Dies ist ein interessanter Indikator für die Beliebtheit der Spitzenkandidaten der Parteien.

Die Werte schwanken – von Umfrage zu Umfrage, aber auch je nach Institut. Außerdem erheben manche Institute häufiger Daten als andere. Deshalb zeigen wir einen Mittelwert, in dem alle Institute gleichermaßen repräsentiert sind. Mehr zur Methode lesen Sie weiter unten („Über die Daten“). Um die Ergebnisse der einzelnen Umfragen zu sehen, klicken Sie auf die Pfeile in der Grafik.

Wer soll Deutschland regieren?
Antworten auf die Frage, für welchen der vier genannten Kandidaten sich die Befragten entscheiden würden, laut Kanzlerfragen. Der gewichtete Trend berücksichtigt alle Umfragen der vergangenen 30 Tage.
gewichteter Trend
18.02.2025
Merz
27%
Habeck
21%
Scholz
16%
Weidel
16%
Daten: FG WAHLEN, FORSA, INSA, 18.02.2025

Aber wer Deutschland in den kommenden Jahren regieren wird, hängt auch davon ab, welche Parteien gemeinsam eine Mehrheit im Bundestag finden – und sich auf eine Koalition einigen können. Ein Bündnis mit der AfD etwa schließen bisher alle Parteien aus.

Welche Koalitionen laut Umfragen rein rechnerisch möglich sind, zeigt eine grobe experimentelle Berechnung der möglichen Sitzverteilung im neuen Bundestag auf Basis der Sonntagsfragen. Weil der Bundestag ab 2025 wegen einer Gesetzesänderung 630 Sitze haben wird, lässt sich berechnen, wie viele Sitze die verschiedenen Koalitionen haben könnten.

Welche Regierungs-Bündnisse wären möglich?
Theoretische Koalitions-Optionen im künftigen Bundestag, berechnet auf Basis aktueller Umfragen (exponentiell gewichteter Durchschnitt). Parteien, die demnach an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, werden nicht einbezogen. Gesamtzahl der Sitze: 630.
Union + SPD
309 Sitze
Union + Grüne
280 Sitze
Union + SPD + Grüne
391 Sitze
Union + AfD
365 Sitze
SPD + Grüne + Linke
264 Sitze
SPD + Grüne
193 Sitze
SPD + Linke
182 Sitze
SPD + AfD
278 Sitze
Daten: wahlrecht.de, Stand 20.06.2025

Wie genau ist die Umfrage?

Große Meinungsforschungsunternehmen kontaktieren die Teilnehmer*innen meist per Telefon oder online. Teilweise finden die Befragungen auch persönlich statt. Bei vergangenen Wahlen gab es jedes Mal Debatten darüber, wie genau die Umfragen die tatsächlichen Wahlergebnisse vorhersagen können. Befragte können ihre Entscheidung bis zur Wahl noch ändern, lügen oder nicht antworten.

Hinzu kommt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, etwa ältere Menschen, Migrant:innen oder Ärmere in solchen Umfragen oft unterrepräsentiert sind. Meinungsforscher betonen stets, dass Umfragen keine Prognosen für die Wahl sind. Dennoch bildet die Sonntagsfrage ein wichtiges Stimmungsbild in der Bevölkerung ab.

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