Alle fünf Jahre haben die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union die Möglichkeit, das Europäische Parlament zu wählen. Im Unterschied zur Bundestagswahl hat jeder Wählende nur eine Stimme, die an eine politische Partei oder politische Vereinigung vergeben wird. Außerdem kann in Deutschland auch schon ab 16 Jahren gewählt werden – das ist dieses Jahr zum ersten Mal möglich.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) bietet für die Europawahl 2024 das Online-Tool Wahl-O-Mat an, das auch von Bundes- und Landtagswahlen bekannt ist.
Der Wahl-O-Mat berücksichtigt nur Parteien und politische Vereinigungen, die zur Europawahl zugelassen sind. Nacheinander werden Thesen zur aktuellen politischen Diskussion präsentiert. Sie müssen mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden.
Sind alle Thesen durch, wird angezeigt, mit welchen Parteien die größte Übereinstimmung besteht. Die Auswertung basiert auf den eigenen Antworten und denen der Parteien, letztere werden ebenfalls angezeigt. Für das Ergebnis wird zudem berücksichtigt, welche Themen zuvor von den Userinnen und Usern als besonders wichtig markiert wurden.
Die BpB will das Resultat des Wahl-O-Mat nicht als Wahlempfehlung verstanden wissen. Es geht demnach nur um eine Hilfe bei der Entscheidung.
Die im Wahl-O-Mat präsentierten Thesen werden in mehreren Workshops erarbeitet. Nach Angaben der BpB beteiligen sich unterschiedliche Menschen daran: Jung- und Erstwähler, Wissenschaftler und Verantwortliche der BpB. Grundlage für die Thesen sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien. Auch programmatische Aussagen zur Wahl werden berücksichtigt. Die Antworten der Parteien, die im Wahl-O-Mat am Ende ausgegeben werden, kommen von den Parteien selbst.
Seit 2002 steht der Wahl-O-Mat bei Europa-, Bundes- und Landtagswahlen zur Verfügung.
Insgesamt wurde das Tool vor Wahlen bereits mehr als 115 Millionen Mal genutzt.
Die Mehrheit der Wahl-O-Mat-Nutzerinnen und -Nutzer ist männlich, Frauen sind nur für 25 bis 45 Prozent der Nutzungen verantwortlich.
Ein Fünftel der Wahl-O-Mat-Nutzer ist unter 30 Jahren alt.
Etwa 45 Prozent der Wahl-O-Mat-Nutzer sind 50 Jahre oder älter.
Von Hundert Wahl-O-Mat-Nutzern geben zwischen 10 und 20 Nutzer an, nicht politisch interessiert zu sein.
Drei Viertel aller Wahl-O-Mat-Nutzer besitzen einen Universitäts-/Hochschulabschluss, Abitur oder die Fachhochschulreife
Zwischen fünf und 13 Prozent der Wahl-O-Mat-Nutzer sind Mitglied einer politischen Partei.