Alle fünf Jahre wählen die sächsischen Bürgerinnen und Bürger das Parlament neu. Wie bei der Bundestagswahl hat jeder Wählende zwei Stimmen. Die Erststimme geht an einen Kandidierenden aus dem Wahlkreis, die Zweitstimme an eine Partei. Wahlberechtigt ist, wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat, mindestens 18 Jahre alt ist und seit drei Monaten oder länger in Sachsen wohnt.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) bietet für die Landtagswahl in Sachsen das Online-Tool Wahl-O-Mat an. Es ist von anderen Bundes- bzw. Landtagswahlen bekannt und wird auch für die Wahl in Thüringen verfügbar sein, die ebenfalls am 1. September stattfindet. Der Wahl-O-Mat für Sachsen ist ab dem 31. Juli gegen Mittag online abrufbar.
Der Wahl-O-Mat berücksichtigt Parteien, die zur Wahl zugelassen sind. Nacheinander werden Thesen zur aktuellen politischen Diskussion in Sachsen präsentiert. Sie müssen mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden.
Sind alle Thesen abgearbeitet, wird angezeigt, mit welchen Parteien die größte Übereinstimmung besteht. Die Auswertung basiert auf den eigenen Antworten und denen der Parteien. Letztere werden ebenfalls angezeigt. Für das Ergebnis wird zudem berücksichtigt, welche Themen zuvor von den Userinnen und Usern als besonders wichtig markiert wurden. Die gewichteten Thesen zählen doppelt bei der Berechnung des Ergebnisses.
Die hauptsächlich mit öffentlichen Geldern finanzierte BpB will das Resultat des Wahl-O-Mat nicht als Wahlempfehlung verstanden wissen. Es geht demnach nur um eine Hilfe bei der Entscheidung.
Die im Wahl-O-Mat präsentierten Thesen werden in mehreren Workshops erarbeitet. Nach Angaben der BpB beteiligen sich unterschiedliche Menschen daran: Jung- und Erstwählende, Wissenschaftler und Verantwortliche der BpB. Grundlage für die Thesen sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien. Auch programmatische Aussagen zur Wahl werden berücksichtigt. Die Antworten der Parteien, die im Wahl-O-Mat am Ende ausgegeben werden, kommen von den Parteien selbst.
Seit 2002 steht der Wahl-O-Mat bei Europa-, Bundes- und Landtagswahlen zur Verfügung. Insgesamt wurde das Tool vor Wahlen bereits mehr als 130 Millionen Mal genutzt. Die Landtagswahl in Bayern 2023 hält den Rekord für eine Wahl auf Länderebene, 2,95 Millionen Nutzungen gab es laut BpB. Mehr zu den Nutzerzahlen finden Sie auf der Seite der BpB.