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Quiz zu Mieten und Immobilien in Europa

Was wissen Sie über den europäischen Wohnungs­markt?

In Europa hat jedes Land mit Wohnungsproblemen zu kämpfen – von steigenden Mietpreisen über schleppenden Neubau bis hin zu Armut durch Wohnkosten. Wie viel wissen Sie über die Lage? Hier finden Sie es heraus.
In Europa hat jedes Land mit Wohnungsproblemen zu kämpfen – von steigenden Mietpreisen über schleppenden Neubau bis hin zu Armut durch Wohnkosten. Wie viel wissen Sie über die Lage? Hier finden Sie es heraus.

Betongold verspricht sichere Renditen – und weil der europäische Leitzins seit Jahren bei Null liegt, investieren immer mehr Anleger:innen in den lukrativen Immobiliensektor. Unternehmen in der Branche haben es durch Häuserkauf, Modernisierungen und anschließenden Mietpreiserhöhungen zum Reichtum gebracht. Aber auch Privatpersonen setzen aufs Wohneigentum als Anlageobjekt. Das führt zu massiven Preisanstiegen – und hohen Mieten.

Wo die Preisanstiege in Europa besonders hoch waren und in welchen Ländern der Anteil der Mieter:innen am größten ist, können Sie in dem interaktiven Quiz oben herausfinden. Wählen Sie in der Karte bei den Fragen einfach die vermuteten Länder. Wir verraten nur so viel: Es warten einige Überraschungen auf.

Eine europäische Recherche

Der europäische Wohnungsmarkt entwickelt sich nicht überall gleich, das hat auch die Gemeinschaftsrecherche zu den Wohnungsmärkten in 16 europäischen Städten gezeigt. Doch mit wenigen Ausnahmen ist der europäische Trend zu immer höheren Miet- und Immobilienpreisen eindeutig. Die Preisanstiege bergen sozialen Sprengstoff: Sie entscheiden nämlich, ob Wohnen zum Luxusgut wird, wer auf ein Eigenheim hoffen darf, und für wen das immer nur ein Traum bleiben wird. Und in den Großstädten Europas ist die Lage zumeist noch wesentlich angespannter.

Das Quiz ist nur eines von vielen Beiträgen im Rechercheprojekt zum europäischen Wohnungsmarkt, die in 16 verschiedenen Medien in europäischen Metropolen erscheinen. Unsere wichtigsten Artikel aus der Serie finden Sie hier:

Cities for Rent
Über das Projekt

„Cities for Rent“ ist ein europäisches Rechercheprojekt. Alle arbeiten unabhängig voneinander, aber Rechercheergebnisse werden geteilt. Es besteht aus 16 Teams in 16 europäischen Hauptstädten und Metropolen in 16 Ländern (genaue Liste der Medien und Journalist:innen unten). Sieben Monate lang untersuchte der Rechercheverbund die lokalen Wohnungsmärkte, recherchierte Daten zu großen Wohnungsunternehmen, Preisentwicklungen, Investitionen und demografische Entwicklungen in den einzelnen Städten und verglich gemeinsame Strukturen.

Was hat der Tagesspiegel in dem Projekt gemacht?

Das Tagesspiegel Innovation Lab ist der Berliner Teil dieser Recherche und veröffentlicht die Rechercheergebnisse in Deutschland. Neben lokalen Recherchen in den Berliner Wohnungsmarkt hat das Team die Visualisierungen und ein gemeinsames Gestaltungskonzept für das Verbundprojekt entwickelt. Die interaktiven Vergleichsgrafiken können dabei von allen genutzt werden, übersetzt und eingeordnet in der jeweiligen Landessprache. Eine Übersicht aller Veröffentlichungen finden Sie auf der Projektseite bei Arena Journalism for Europe.

Beteiligte Partnermedien und Rechercheorganisationen

Wien: ORF, Brüssel: Apache, Prag: Deník Referendum, Kopenhagen: Information, Paris: WeReport, Mediapart, Athen: AthensLive, Reporters United, Dublin: Dublin Inquirer, Milan: IrpiMedia, Amsterdam: Follow the Money, Oslo: E24, Lissabon: Expresso, Bratislava: Aktuality, Madrid: El Diario, Zürich: Reflekt, Republik,

In den nächsten Tagen und Wochen werden wir weitere Egebnisse veröffentlichen. Einige Rechercheergebnisse aus anderen Städten werden wir zusammenfassen und auf Deutsch übersetzen.

Die Recherche wurde von „Stichting Arena for Journalism in Europe“ koordiniert, einer Stiftung für grenz­über­greifenden europäischen Journalismus unterstützt.
Die Entstehung dieser Recherche wurde durch ein Stipendium des Fonds Investigative Journalism for Europe (IJ4EU)
Der Kartendienst MapTiler unterstützt das Verbundprojekt als Mapping Partner.

Weitere relevante Recherchen, Veröffentlichungen und Studien, auf die aufgebaut wurde

Bereits 2018 startete der Tagesspiegel und das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv das Projekt Wem gehört Berlin Gemeinsam mit allen Berlinerinnen und Berlinern wollte das Team herausfinden, wem die Häuser dieser Stadt gehören, um mehr Transparenz auf dem Berliner Immobilienmarkt zu schaffen. So entstand etwa eine Geschichte über eine britische Milliardärsfamilie, die zu den geheimem Großeigentümern dieser Stadt gehört. Außerdem haben wir uns auf die Suche begeben, wer letztendlich vom Berliner Mietmarkt profitiert. In dem europäischen Projekt konnten wir auf die Erkenntnisse aus dieser Recherche aufbauen. Das Projekt Wem gehört...? in Deutschland wurde vielfach fortgesetzt. Mittlerweile gibt es das Projekt in zahlreichen deutschen Städten.

Es gab weitere relevante Recherchen in den Berliner Wohnungsmarkt, auf die wir aufbauen konnten. So hat das Projekt Wem gehört die Stadt? unter der Leitung von Steuerexperte Christoph Trautvetter hat seither mit verschiedenen Studien neue Erkenntnisse zum Berliner Mietmarkt veröffentlicht. Der Experte hat das Projekt mit wertvollen Erkenntnis unterstützt.

Das Berliner Rechercheprojekt Mietenwatch veröffentlichte ebenfalls Analysen, auf die wir aufbauen konnten.

Das Immobilienanalyseunternehmen Real Capital Analytics erstellte für die europäische Recherche eine Auswertung von Investitionen in den beteiligten Städten, die es uns kostenfrei zur Verfügung stellte.

Wir bedanken uns außerdem bei Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, die zahlreiche relevante Datensätze zum europäischen Wohnungsmarkt veröffentlicht haben und auf zahlreiche Rückfragen zu Datenquellen antworteten.

Wie geht es weiter mit der Recherche?

Es folgen noch weitere Veröffentlichungen – im Tagesspiegel – und in den europäischen Partnermedien des Projekts. Außerdem werden alle veröffentlichbaren Datensätze aus dieser Recherche mittelfristig auf einer Zentralen Seite von Arena Journalism veröffentlicht, um künftige Recherchen zum Wohnungsmarkt in Europa zu vereinfachen.

Veröffentlicht am 3. Mai 2021.